"Was müssen das für Bäume sein" – an dem Kinderlied mit seinen gerade mal zwei Akkorden müht sich Badewitz im Gemeindehaus von St. Lorenz gerade ab, als wir ihn besuchen. Es ist Freitagnachmittag, und die Kinder seiner Gitarrengruppe haben eine anstrengende Schulwoche hinter sich. Noch Bock auf Musik? "Klar, das kriegen wir hin!", sind die Heranwachsenden überzeugt. Und freuen sich fast noch mehr, als ihr Diakon ankündigt, dass es nächste Woche zum Verschnaufen auch mal mit dem Fußball nach draußen geht. "Das gehört auch dazu", lacht Thorsten Badewitz.

Bereits in den Jahren 2001 bis 2006 war er als Rummelsberger Diakon für die Jugendarbeit der drei Kirchengemeinden tätig und denkt noch gerne an diese Zeiten mit den Freizeiten, Open-Air-Konzerten, Kinderbibeltagen oder Jugendgottesdiensten zurück. Nachdem seine Frau und er seit vielen Jahren in Oberasbach Wurzen geschlagen haben, zwei Kinder da sind und die Stelle vakant wurde, sei recht schnell der Gedanke gereift, nochmals die kirchliche Jugendarbeit in Oberasbach in die Hände zu nehmen.

Gitarrenkurse mit dem "Baff"-Gitarristen

Die Jungen von damals sind jetzt erwachsen, die Jungen von heute gilt es zu fangen und zu motivieren. Dazu gibt es vom ehemaligen Gitarristen der einst bekannten christlichen Rockband "Baff" auch Gitarrenkurse. Aber eben nicht nur. In den Osterferien fanden in St. Markus Kindermusiktage statt. Und für den Sommer werden eine Fahrt nach Taizé sowie eine Spanienreise anberaumt.

Im Obergeschoss des St. Lorenzer Gemeindehauses ist ein kompletter Jugendraum mit Sofas, Küchenzeile und Spielekonsole eingerichtet worden. Gemütlich, aber leider nur ein Provisorium. "Wir müssen das komplette ­Gebäude sanieren", sagt Badewitz und zeigt auf eine offene Stelle im Gebälk des Sandsteingebäudes aus dem 19. Jahrhundert. Das ist in die Jahre gekommen und wird ab Jahresende saniert.

"Die jungen Menschen sollen bei uns eine Heimat finden"

In St. Stephanus Oberasbach musste das Gemeindehaus abgerissen werden, der Neubau kommt demnächst. Nur in St. Markus gibt es ein intaktes. Eine Situation, die eine dreigemeindliche Jugendarbeit gar nicht mal so leicht macht.

Aber kein Grund zum Verzagen. "Wir brauchen junge Menschen, die sich engagieren, sich mit Kirche identifizieren, in ihr groß werden wollen und auch dürfen. Und die jungen Menschen sollen bei uns eine Heimat finden, indem wir es ihnen ermöglichen, mit anderen Kindern und Jugendlichen auf Entdeckungsreise zu gehen, sich weiterzuentwickeln, sich ausprobieren zu dürfen und soziale Kernkompetenzen erwerben zu können, die für das Leben absolut hilfreich sind", ist Badewitz überzeugt. Und dass diese Jungen allesamt in der rund 17.500-Einwohner-Gemeinde auf recht nahem Raum wohnen, mache seine Arbeit spannend.