Das Dekanat Fürth ist das erste evangelische Dekanat in Bayern, das im Kino werbe, sagte der Fürther Dekan Jörg Sichelstiel, als der Spot kürzlich vorgestellt wurde. Der 30-Sekunden-Film läuft seit dem 1. November vor den Filmvorführungen im Metroplex, aber auch im "Babylon" am Stadtpark und in den "Lichtspielen" in Großhabersdorf.

Für Hauptdarstellerin Anna neigt sich die "Kino-Karriere" also dem Ende zu, die der 26-Jährigen aber bislang keineswegs Star-Rummel beschert hat. Die meisten Reaktionen kämen aus der alten Heimat in Zirndorf und von ihrer ehemaligen Gemeinde St. Johannis in Nürnberg, erklärt Anna, die seit 5. September als Jugendreferentin in der Nürnberger Jugendkirche LUX arbeitet. "Aber viele erkennen mich auch gar nicht, worüber ich jetzt aber auch nicht traurig bin", sagt sie.

Sein Gesicht riesengroß auf der Leinwand zu sehen, das sei anfangs ein seltsames Gefühl gewesen, gibt Anna zu. Zu Leinwand-Ehren gekommen ist Anna eher zufällig. Ihr Vater, der Zirndorfer Gemeindepädagoge Thomas Rohlederer sei angesprochen worden, ob er nicht geeignete Darsteller kenne. Nach einer Weile des Nachdenkens mit Tochter Anna stand dann die Frage im Raum: "Warum machst du das nicht einfach?"

Zuerst musste ein Konzept her. "Gemeinschaft erleben" sollte die Botschaft lauten. Die Message sollte nicht plakativ vermittelt werden. "Da ich selbst begeisterte Paddlerin bin, schlug ich eine Kanutour vor", erinnert sich Anna.

An einem Sommertag ging es mit dem Team von Telefilm-Medienprojekte auf die Pegnitz. Von 8 bis 16 Uhr dauerten die Dreharbeiten. "Manchmal muss man auch gegen den Strom paddeln, aber man schafft das", sagt Anna im Kinospot. Und wird tiefgründiger: "Wenn man reinfällt, dann ist jemand da", so ihr Schluss. Eine ebenso unaufdringliche wie deutliche Aussage, die Lust auf die Gemeinschaft macht. Und auf das Paddeln sowieso.