Viele Menschen mit Behinderung oder Einschränkungen wissen nicht, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für sie gibt. Dort setzt die "Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung" (EUTB) von Diakoneo an, sagte Beraterin Katharina Buchta im Gespräch mit dem Sonntagsblatt vor einem Pressetermin in einer Beratungsstelle der EUTB.

Die richtigen Angebote für behinderte Menschen finden

Sie und ihre Kolleg*innen in Kulmbach und Bayreuth unterstützen Menschen mit bestehender Behinderung genauso wie diejenigen, die von einer Behinderung bedroht sind.

"Wir helfen, den Unterstützungsbedarf zu klären und die richtigen Hilfsangebote zu finden. Welche Kostenträger zuständig sind, welche Anträge gestellt werden müssen."

Egal ob es um körperliche, geistige oder psychische Erkrankungen oder Einschränkungen geht: Oft finde sich Unterstützung, damit Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Seit 2018 gibt es die EUTB, bundesweit sind es rund 500 Anlaufstellen.

"Für uns ist es wichtig, vor Ort ein Netzwerk aufzubauen, damit wir Menschen mit Hilfebedarf schnell und umfassend beraten und vermitteln können", so Buchta.

Die EUTB stehe in Kontakt zu Sozialdiensten, Kliniken und Reha-Einrichtungen und könne so beispielsweise Menschen helfen, die neu mit einer Behinderung zurechtkommen müssen und nicht wissen, wie sie wieder in den Beruf einsteigen können oder ob eine Erwerbsminderungsrente infrage kommt.

"Auch wer noch nicht genau weiß, ob wir die richtige Stelle sind, kann sich gerne bei uns melden. Wir sind eine erste Anlaufstelle: kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch anonym", beschrieb Buchta das Angebot der EUTB.

Finanzierung ist gesichert

Die Teilhabeberatung ist im Bundesteilhabegesetz verankert und fester Bestandteil des Angehörigen-Entlastungsgesetzes. Die Finanzierung ist für die nächsten sieben Jahre gesichert, "das gibt uns eine hohe Planungssicherheit und auch eine Sicherheit für die Berater", freut sich Buchta.

Viele der Berater*innen seien selbst in irgendeiner Form betroffen von Behinderung oder chronischen Erkrankungen oder sie seien Angehörige.

"Das kann ein sehr großer Vorteil sein, weil der Erfahrungsschatz da ist."

Knapp 200 Personen konnten die Stellen in Kulmbach und Bayreuth im Jahr 2023 bereits helfen, "das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den letzten Jahren. Der Bedarf steigt also."

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