Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Münchener Kardinal Reinhard Marx, betonte: »Es waren zugleich Attentate gegen das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen. Diesen Zielen der Verbrecher darf kein Erfolg beschieden sein!«

Bedford-Strohm fügte hinzu, er hoffe, »dass alle Menschen in Ägypten und überall auf der Welt zusammen helfen, dass der menschenverachtende Fanatismus, der zu solchen Taten führt, endlich überwunden wird«. Der Landesbischof hält sich zurzeit in den USA auf. Er fühle sich mit den koptischen Christen innerlich eng verbunden, unterstrich er.

Marx erklärte: »Nach allem, was wir wissen, handelte es sich erneut um Anschläge, mit dem die christliche Minderheit in Ägypten eingeschüchtert, demotiviert und zur Emigration getrieben werden soll. Es soll unmittelbar vor dem Besuch von Papst Franziskus Hass gesät werden.« Die Gläubigen aus den verschiedenen Religionen und besonders die Verantwortungsträger müssten dem Hass und der Gewalt eine entschiedene Absage erteilen, so der Erzbischof.

Eine Woche vor Ostern hatten zwei heimtückische Anschläge die Christen Ägyptens zum Ziel. Der erste Anschlag ereignete sich bei einem Gottesdienst in der Stadt Tanta im Nildelta, als in der koptischen Mar Girgis Kirche ein Sprengsatz explodierte. Mindestens 27 Menschen kamen ums Leben, wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete.

Nur wenig später kam es zu einer weiteren Attacke: Nahe der wichtigen Markuskathedrale in Alexandria sprengte den Angaben nach ein Attentäter sich selbst in die Luft und riss 17 Menschen mit in den Tod, wie die staatliche Zeitung »Al-Ahram« berichtete.