Tut Buße, das Ende ist nah!" Würde Joel heute leben, trüge er Schilder mit dieser Botschaft durch ein Einkaufszentrum – im festen Glauben, einer sündigen Menschheit Gottes Wort nahezubringen. Das jedenfalls kann man sich bei der Lektüre des Joel-Buches leicht vorstellen. Über das Leben dieses Propheten ist so gut wie nichts bekannt – außer eben seine harschen Worte, mit denen er seinen Zeitgenossen schreckliche Bilder vor Augen führt: Die Felder werden verwüstet, die Ernte wird ausfallen, eine Heuschreckenplage wird das Land heimsuchen, in der Folge wird das Vieh sterben, und ein feindliches Heer wird wie eine Feuerwalze das Volk Gottes vernichten. Sonne, Mond und Sterne werden sich verfinstern. Das alles sei die Strafe Gottes für den fehlenden Glauben der Menschen.
Fast scheint es, als würde Joel sich über diese finsteren Aussichten selbst erschrecken, denn unerwarteterweise sieht er inmitten der Drohungen doch einen Ausweg. Ganz so unausweichlich ist das Gericht Gottes doch nicht: "Auch jetzt noch, spricht der Herr, bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!", verkündet Joel und fährt fort, "zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehrt euch zu dem Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es gereut ihn bald die Strafe." (2, 12 f.)
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