Bayern hat wieder mehr Meisen, aber insgesamt weniger Vögel: So lautet die Bilanz der diesjährigen Vogelzählung "Stunde der Wintervögel". Vor allem Buch- und Grünfinken verschwänden von Jahr zu Jahr mehr aus den bayerischen Gärten, teilte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern (LBV) zum Abschluss seiner bundesweiten Mitmachaktion in Kooperation mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Hilpoltstein mit. Zwar gab es mit über 32.000 bayerischen Vogelzählern so viele Teilnehmer wie noch nie. Sie zählten jedoch im Durchschnitt nur mehr 34 gefiederte Gäste pro Garten, insgesamt 760.000. 2011 wurden im Vergleich noch 42 Vögel gezählt.

Die Goldammer wurde dieses Jahr nur noch knapp halb so oft gesichtet wie im Vorjahr, bedauerte der LBV. Verantwortlich dafür, dass es immer weniger Feldvögel gebe, seien zunehmender Flächenfraß, Monokulturen, der Einsatz von Agrargiften und die Zerstörung von Randgehölzen und Sträuchern. Über gute Witterungsbedingungen für Borkenkäfer freute sich dagegen eine andere Vogelart: Die Spechte sind dank ausreichend Nahrung wieder auf dem Vormarsch.

Über gute Witterungsbedingungen für Borkenkäfer freute sich dagegen eine andere Vogelart: Die Spechte sind dank ausreichend Nahrung wieder auf dem Vormarsch.

 Angesichts des milden Winters sparten sich in diesem Jahr einige Zugvögel die Reise in den Süden: So beobachteten die Vogelzähler so viele Stare wie noch nie. Mit knapp 6.500 Exemplaren verfehlte der aktuelle "Vogel des Jahres" damit nur knapp die Top 20 der am häufigsten erblickten Vögel im Freistaat. Diese führt nach einem starken Einbruch im vergangenen Jahr nun wieder die Kohlmeise vor Haus- und Feldsperling an. Ihnen folgen Blaumeise und Amsel.

Der Star ist der Vogel des Jahres 2018.