Gottes Liebe gelte jedem Menschen auf dieser Erde und werde deshalb zu einer großen Bewegung der Humanität und der Hoffnung, sagte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm laut Redemanuskript am 1. Weihnachtsfeiertag 2017 in der Münchner Matthäuskirche. Gott lege an Weihnachten den Keim zu einer »Revolution der Menschenliebe«.

Die Weihnachtsfreude in so vielen Ländern der Erde sei deshalb die stärkste Medizin gegen den Virus des Nationalismus, der Fremdenfeindlichkeit und des religiösen Fanatismus.

Denn Gott werde an Weihnachten einfach nur Mensch, und »nicht zuerst Deutscher, Amerikaner, Russe oder Chinese«, sagte der Bischof, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

An Weihnachten erneuere Gott aber auch seine Beziehung zu den Menschen und überwinde die Sünde als die große Beziehungsstörung zwischen Menschen und Nationen. »Sünde ist dieses große Gift, das sich in die Beziehungen zwischen Nationen, zwischen Religionen, zwischen Kulturen hineinschleicht und sie solange vergiftetet, bis sie sich gegenseitig verdächtigen, gegenseitig abwerten und irgendwann gegenseitig umbringen«, sagte Bedford-Strohm. Gott sei dem Kind in der Krippe erschienen, um diese Sünde wegzunehmen. »Deswegen dürfen wir schon jetzt sagen: Wir sind Gottes Kinder«, was für ihn die schönste Weihnachtsbotschaft sei, wie der Bischof betonte.

 

Heinrich Bedford-Strohm

Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Heinrich Bedford-Strohm ist seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und war von 2014 bis 2021 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Bedford-Strohm wurde 1960 in Memmingen geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley (USA) und promovierte anschließend. Als Professor lehrte und lehrt er an verschiedenen Universitäten, u.a. in Gießen, Bamberg, New York (USA) und Stellenbosch (Südafrika). Sein Vikariat absolvierte er in einer Kirchengemeinde in Heddesheim, als Pfarrer war er in Coburg tätig.