Nach Überzeugung der Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner leisten Ehen zwischen evangelischen und katholischen Partnern einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg zur Einheit der Kirche. "Die konfessionsverbindenden Eheleute können nicht genug gewürdigt werden in ihrer Bedeutung für den Bau des Fundamentes der Brücke, die auch offiziell in einiger Zeit unsere Kirchen einen wird", sagte Greiner bei einem Ökumenischen Studientag in Kloster Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels).

Versöhnung in den Familien

Aus ihren vielen kleinen Schritten sei ein breiter Weg der Versöhnung in vielen Familie und Gemeinden entstanden: "Sie haben den Boden für die Versöhnung der Kirchen bereitet." Viele dieser Paare hätten im Zuge ihrer Eheschließung jedoch von beiden Konfessionen "enorme Blessuren" erlitten, sagte Greiner laut Redemanuskript.

Ökumenisches Ehefest

Sie kündigte für den 30. Juli ein Ökumenisches Ehefest in Vierzehnheiligen an. Dabei will die evangelische Regionalbischöfin gemeinsam mit dem katholischen Bamberger Generalvikar Georg Kestel die Bitte um Vergebung von Seiten der Kirche mit dem Dank dafür verbinden, was diese Ehepaare zur Versöhnung der Kirchen beigetragen hätten.

Nach Beobachtung der Regionalbischöfin können viele Menschen die christlichen Konfessionen gar nicht mehr unterscheiden: "Wir werden von vielen Menschen in Deutschland als Kirchen gemeinsam gewürdigt oder gemeinsam abgelehnt." Papst Franziskus beispielsweise sei ein Sympathieträger, von dessen Beliebtheit auch die Lutheraner profitierten.

Greiner erinnerte daran, dass der Reformationstag 2017 das erste Jubiläum der Reformation sei, das ökumenisch begangen werde: Beim Kirchenkreistag am 31. Oktober in Coburg wird sie gemeinsam mit dem Bamberger Erzbischof in der St.-Moriz-Kirche predigen, in der im Jahr 1530 bereits Martin Luther auf der Kanzel stand.