Macht und Pracht haben eine lange Laufzeit: In Aschheim ließ sich eine hochrangige bajuwarische Frau mit einem eleganten Mantel beerdigen. Die Scheibenfibel, mit dem das Gewand verschlossen wurde, stammt aus der Zeit um 580 nach Christus. Sie ist am diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September im »AschheiMuseum« für Archäologie und Geschichte zu bewundern.

Das diesjährige Motto »Macht und Pracht« widmet sich der Abbildung weltlicher und religiöser Machtverhältnisse. Zu sehen sind prächtige Schlösser, mächtige Kirchen, Patrizierhäuser mit aufwendigem Bauschmuck oder große historische Fabrikhallen. Es öffnen aber auch Denkmale ihre Türen, an denen sich Machtmissbrauch erklären lässt und solche, die an die Armut und Ohnmacht ihrer Zeit und Bewohner erinnern

Evangelische Kirche Bad Mergentheim

Tag des offenen Denkmals: Kirchen & Synagogen zu besichtigen

Zu den Attraktionen gehören zahlreiche Kirchenbauten. In der ehemaligen Franziskanerkirche in Kelheim ist ein Orgelmuseum untergebracht. Die Kirche wurde um 1460 errichtet und ist eine typische Bettelsordenkirche mit Netzrippengewölbe im Chor.  Direkt an der Donau befindet sich auch die Einsiedelei Klösterl, eine einzigartige Felsenkirche mit Fresken, einer kleinen Nikolauskapelle und vor allem der Wohnhöhle des Eremiten Tertiar Antonius. Prächtig ist auch die evangelische Schlosskirche in Bad Mergentheim. Die ehemalige Hofkirche des Deutschen Ordens wurde 1730 errichtet und 1817 der evangelischen Gemeinde überlassen.

Zu den Gebäuden, die in der Regel nicht oder oder nur auf Anfrage geöffnet haben, gehört die alte Wehrkirche in Roding bei Obertrübenbach. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist heute in Privatbesitz. In Köfering bei Regensburg kann die barocke Kanzel der Pfarrkirche st. Michael bewundert werden. Die Einzelteile dieser Kanzel, die ursprünglich von 1720 stammt, wird seit 2013 mühsam nachgeschnitzt. An der Nähe der thüringischen Landesgrenze ist in Konradsreuth die Markgrafenkirche zu sehen, unweit davon öffnet in Schauenstein die evangelische Kirche St. Bartholomäus ihre Türen.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählt auch die ehemalige Synagoge in Obernbreit. Das gut erhaltene Ritualbad unter der 1748 erbauten Synagoge wurde behutsam restauriert. Die Synagoge war ab 1912 als Scheune und Werkstatt genutzt worden. In Affaltrach kann der jüdische Friedhof besichtigt werden. Moscheen oder andere religiöse Stätten sind - zumindest in Bayern - leider nicht eingetragen.

Tag des offenen Denkmals 2017 in Bayern: App

Interaktive Landkarte und kostenlose App zum Denkmaltag

Wer gezielt nach kirchlichen Gebäuden oder bestimmten Themen suchen möchte, kann die interaktive Landkarte nutzen und sich so gezielt über das Programm in einer Region informieren. Mit Hilfe eines Merkzettels können die ausgewählten Sehenswürdigkeiten dann zu einer Denkmaltour gespeichert werden. Erstmals gibt es außerdem eine kostenfreie App, über die sich die Nutzer vor Ort über die Sehenswürdigkeiten informieren können.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals in Deutschland.

Tag des offenen Denkmals 2017 in Bayern: Plakatmotiv

Jugendfotowettbewerb zum Tag des offenen Denkmals

Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre können sich ab bis 25. September 2017 am Jugendfotowettbewerb Fokus Denkmal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beteiligen. Gesucht werden Fotos, die zum Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals »Macht und Pracht« passen.

Fokus Denkmal richtet sich an Kinder und Jugendliche sowie Schulklassen. Zu gewinnen gibt es Preisgelder bis 300 Euro. Die Beiträge können als Digitalfotos (max. 3 je Teilnehmer in guter Auflösung) per E-Mail an die Stiftung gesandt werden: tag-des-offenen-denkmals@denkmalschutz.de.

Alle Informationen unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/fokus.