"Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich möchte nur nicht dabei sein" – der amerikanische Regisseur Woody Allen hat es auf den Punkt gebracht. Das Leben ist schön, Tod und Sterben nicht. Der Traum, Unsterblichkeit zu erlangen, ist so alt wie die Menschheit.

Das Magazin Der Spiegel hat sich in seiner Ausgabe zu Ostern mit der Alchemie des ewigen Lebens beschäftigt. Mit Blutextrakten, Wunderpillen und Tinkturen versuchen Forscher, das Alter zu überlisten.

Besonders anfällig sind Internetmilliardäre. Im Silicon Valley werden Milliarden in die Erforschung des menschlichen Alterungsprozesses gepumpt – mit dem Ziel, den Code für den biologischen Jungbrunnen zu knacken. Genetiker arbeiten daran, den Tod als natürliche Grenze des Lebens zu überwinden. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis das Alterungs-Gen im menschlichen Körper abgeschaltet werden kann.

Die Alternative ist technischer Natur: Irgendwann soll der Inhalt des Gehirns in einen Computer hochgeladen werden können. Das "Mind uploading" kommt dem Aufstieg der Seele in den digitalen Himmel gleich.

Die biblische Urgeschichte weiß bereits davon. Den Griff nach den Früchten des Baums der Erkenntnis hat der Mensch mit der Vertreibung aus dem Paradies bezahlt. Er musste gehen, weil er in Gefahr war, nach dem Baum des Lebens zu greifen. Doch genau das hat der Mensch nun vor.

Wenn es keinen Tod mehr gibt, was wird dann aus dem Planeten Erde? Es wird eng werden, sehr eng ... und es wird langweilig werden. Oder freut sich jemand auf Angela Merkels 100-jährige Kanzlerschaft im Jahr 2105? Oder auf Frau Käßmanns Predigt zu 1000 Jahren Reformation im Jahr 2517?

Wie doch Woody Allen so schön sagte: "Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende."