Die Welt ist voller Merkwürdigkeiten ... Forscher haben jetzt Frösche entdeckt, die einander nicht hören können. Warum sie trotzdem quaken, weiß kein Mensch.

Die grell orangefarbigen Tiere sind nicht größer als ein Daumennagel und kriechen im brasilianischen Urwald durch das Laub. Und wie Frösche das eben so tun, quaken sie dabei. Nur: Sie selbst und ihre Artgenossen sind genau auf dieser Quak-Frequenz taub. Sie nehmen die Rufe der anderen gar nicht wahr.

Normalerweise dient das Quaken dem Anlocken eines Weibchens. Bei der untersuchten Art scheinen die Tiere sich aber über die Signalfarbe ihrer Haut zu finden. Die Rufe sind also verschwendete Energie; mehr noch: Vielleicht locken sie sogar Feinde an. Trotzdem quaken die Frösche weiter.

Der Vergleich zur Menschenwelt drängt sich auf: Da wird auch jede Menge geredet, ohne dass jemand es zu hören scheint.

Vor allem im Bereich der Vernunft scheinen ganze Frequenzbereiche ausgeblendet. Man kann noch so viele gute Gründe anführen für Toleranz, für Gerechtigkeit, für Frieden, für Umweltschutz, für ein achtsames, menschliches Miteinander – auf diesem Ohr ist die Menschheit im Großen und Ganzen offenbar taub.

Das ist bitter. Denn Gott hat uns ja die Fähigkeit zur Sprache geschenkt, damit wir einander verstehen und aufeinander und die Welt achtgeben. Warum wir uns immer wieder derartig taub stellen, weiß auch kein Mensch.

Ein Trost: Die unkommunikative Froschart ist, aller evolutionstheoretischer Wahrscheinlichkeit zum Trotz, noch nicht ausgestorben. Vielleicht haben wir Menschen ja auch noch eine Chance. Also: Weiterreden, bitte!