Herr Straußberger, was genau heißt »ökologisch erzeugt«?

Ralf Straußberger: Das bedeutet, dass der Baum entweder aus dem heimischen Wald oder aus einer Bio-Plantage stammt. Am besten sind Bäume, die direkt bei der Waldbewirtschaftung anfallen oder beim Freihalten von Stromtrassen gefällt werden müssen. Für diese Bäume müssen keine Plantagen angelegt werden, und es werden keine Biozide und Kunstdünger eingesetzt. Soll es ein Plantagenbaum sein, dann einer aus ökologischer Bewirtschaftung: Diese ist pestizid- und kunstdüngerfrei.

Woher weiß ich als Kunde, dass ein Baum ökologisch erzeugt wurde?

Straußberger: Wir empfehlen, den Verkäufer immer nach der regionalen Herkunft des Baumes zu fragen und danach, wie der Baum erzeugt wurde. Ob er also aus dem heimischen Wald, einer Bioplantage oder einer herkömmlichen Plantage stammt - und ob Biozide eingesetzt wurden. Außerdem gibt es verschiedene Kennzeichnungen. Das sind zum einen die Siegel der Öko-Anbauverbände Bioland, Naturland, Demeter und Biokreis. Außerdem empfehlen wir das Siegel FSC. Das erhalten nur Forstbetriebe, die auf Düngung und synthetische Pestizide verzichten. Soll es ein regional angebauter Baum sein, aber nicht unbedingt Bio, dann taugt auch das Siegel »Bayerischer Christbaum«. Außerdem gibt es Aktionen von Förstern und Naturschutzgruppen, bei denen man den Baum direkt im Wald kaufen kann. Da weiß man dann genau, wo er herkommt.

Um wie viel kostet ein Bio-Baum mehr als ein herkömmlicher Baum?

Straußberger: Das liegt im Ermessen des Verkäufers. Natürlich ist die Erzeugung der Bio-Bäume aufwendiger als in konventionellen Plantagen. So muss etwa das aufwachsende Gras, das in herkömmlichen Plantagen zeitsparend abgespritzt wird, gemäht oder von Schafen abgeweidet werden. Dafür holen Sie sich aber mit einem Bio-Baum keine synthetischen Pestizide ins Wohnzimmer. Und Sie ersparen der Umwelt, also den Tieren, Pflanzen und dem Trinkwasser, die eingesetzten Biozide und den Kunstdünger.