Schon vor einem Jahr hatten sich Susanne Bartsch von der Diakonie, Bürgermeisterin Helga Fleischer, Schulrektor Detlef Haas und Bauhofleiter Manfred Ludwig zusammengesetzt. Neben der Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft, die sich jede Woche zwei Stunden trifft, suchten sie jemanden, der mitarbeitet. Bartsch ist stets bemüht, Menschen zu motivieren, ein Ehrenamt zu übernehmen. Durch ihre Mitarbeit im Diakonie-Netzwerk Elternbegleitung hat sie zahlreiche Kontakte zu geflüchteten Familien aufgebaut. Das Netzwerk hilft bei der Suche nach Kitas, Mutter-Kind-Gruppen und Elternkursen.

Fechriyyes Leidenschaft

Im April kam der jüngste Sohn der Muradovs mit einem Vorschlag seiner Lehrerin nach Hause: "Mama, kannst du den Schulgarten betreuen?" Seitdem lebt Fechriyyes einstige Leidenschaft auf. "In meinem Heimatdorf hatte ich einen größeren Garten mit vielen Blumen, Tomaten und Kartoffeln", erzählt sie. In Nachbars Garten hat sie damals auch Natig erspäht und sich in ihn verliebt. Gärten und Pflanzen scheinen eine wichtige Bedeutung im Leben der Muradovs zu spielen. "Ihr seid perfekte Garten-Paten", sagt Susanne Bartsch. Während der Trockenperiode kamen die Muradovs jeden Tag zum Gießen in den Garten. Darüber hinaus ist das Grundstück auch eine Art Begegnungsstätte geworden, wo man Leute trifft und Gespräche stattfinden.

Wohnung in der Nähe

Seit vier Jahren wohnt das Paar in Gochsheim. "Uns gefällt es hier sehr gut. Es ist ruhig und viele nette Menschen leben hier", sagt Natig. Ein Problem ist, dass er noch nicht so gut Deutsch spreche. Ende September ist seine Prüfung. Momentan suchen sie eine andere Wohnung für sich und ihre drei Söhne. Bei der Lage sind sich beide einig. Bestenfalls sollte sie in Gochsheim und nicht zu weit vom Schulgarten entfernt liegen.