München, Berlin (epd). Der scheidende Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat sich für einen Erhalt seines Hauses ausgesprochen. Die globalen Herausforderungen von heute erforderten mehr und nicht weniger Entwicklungszusammenarbeit, sagte Müller am Samstag mit Blick auf das 60-jährige Bestehen seines Hauses am Sonntag. Als Herausforderungen nannte er den Klimaschutz, die weltweite Bekämpfung von Pandemien sowie eine Welt ohne Hunger und Armut.

"Bei dieser Ausgangslage wäre es ein historischer Fehler, das Entwicklungsministerium (BMZ) zur Stärkung des Etats anderer Ministerien zu zerschlagen", sagte der geschäftsführende Minister. Das BMZ wurde am 14. November 1961 gegründet. Immer wieder gab es Debatten, das Ministerium abzuschaffen. Auch aktuell gibt es Befürchtungen, das BMZ könnte als eigenständiges Ministerium aufgelöst und zu einer Unterabteilung des Außenamtes werden.

Müller erklärte: "Ein Klein-Klein in mehreren Ministerien wäre ein Desaster", erläuterte Müller. Ein gestärktes Ministerium für nachhaltige Entwicklung, internationale Zusammenarbeit und Klimaschutz wäre stattdessen ein Aufbruchssignal, dass Deutschland über den Tellerrand nationaler Fragen hinausblicke und weiter eine Führungsrolle in der Welt wahrnehme. Die Arbeit des Ministeriums zeige konkret Wirkung, sagte er und verwies unter anderem auf das Lieferkettengesetz.