Die Auferstehung Jesu ist nicht nur der Grund, warum wir Ostern feiern, sondern auch das zentrale Ereignis, das das Christentum begründet. Bemerkenswert dabei ist, dass alle vier Evangelien übereinstimmend den Frauen die entscheidende Rolle in dieser Erzählung zuschreiben.
Während sie in anderen biblischen Geschichten oft im Hintergrund stehen, sind sie in den Berichten über die Auferstehung die ersten Zeuginnen dieses Wunders. Diese Tatsache ist nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch theologisch von großer Tragweite.
Frauen als treue Begleiterinnen Jesu
Schon im Umfeld Jesu wird deutlich, dass Frauen eine besondere Rolle spielen. Während viele der männlichen Jünger nach seiner Verhaftung flohen, blieben die Frauen – darunter Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome – bis zur Kreuzigung an seiner Seite. Sie waren es auch, die beobachteten, wo und wie Jesus begraben wurde.
Am Morgen nach dem Sabbat, den wir heute als Karsamstag begehen, machten sich einige Frauen auf den Weg zum Grab, um den Leichnam Jesu mit wohlriechenden Ölen zu salben.
Besonders Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, stehen hier im Mittelpunkt. Doch statt eines toten Körpers fanden sie das leere Grab – und begegneten Engeln, die ihnen verkündeten: "Er ist nicht hier – er ist auferstanden!"
Maria Magdalena als erste Verkünderin der Auferstehung
Nachdem die Frauen das leere Grab entdeckt hatten, rückt vor allem Maria Magdalena in den Mittelpunkt der Erzählung – auch wenn die Evangelisten an dieser Stelle nicht völlig übereinstimmen.
Während Markus berichtet, dass die Frauen aus Angst zunächst niemandem etwas erzählten, schildern die anderen Evangelien, wie Jesus Maria Magdalena direkt begegnet und sie anspricht.
Nachdem er ihr offenbart, was geschehen ist, eilt sie zu den anderen Jüngern, um ihnen die freudige Botschaft zu überbringen. Damit wird Maria Magdalena nicht nur zur Zeugin der Auferstehung, sondern auch zur ersten Verkünderin dieser frohen Nachricht – eine Rolle, die in der frühen Kirche und bis heute von hoher Bedeutung ist.
Ein theologisches Zeichen jenseits gesellschaftlicher Grenzen
Dass Frauen die ersten Zeuginnen der Auferstehung sind, ist umso bemerkenswerter, als ihr Zeugnis in der damaligen Gesellschaft oft als weniger glaubwürdig galt.
Doch die Evangelisten setzen mit dieser Erzählung ein starkes Zeichen: Die Botschaft des Evangeliums sprengt gesellschaftliche Schranken und legt dabei auch den Grundstein für feministische Theologie.
Die ersten Zeugen der Auferstehung sind somit nicht die Mächtigen oder Gelehrten. Es sind Frauen, deren Treue und Glauben sie zu den ersten Verkünderinnen der christlichen Hoffnung macht.
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