In einem Festgottesdienst zum 60-jährigen Bestehen der Christusträger Bruderschaft hat die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski das Wirken der Communität gewürdigt. Die Christusträger-Brüder und -Schwestern brächten "die Liebe Gottes zu den Menschen in Wort und Tat", sagte Bornowski im Kloster Triefenstein bei dem Gottesdienst unter dem Motto "Jünger wird man unterwegs".

Bornowski schilderte ihre persönliche Beziehung zu den Christusträgern, die bereits 1977 begonnen hat. Alle Jugendlichen aus den Gemeinden des Dekanats Leutershausen seien "mit dem Bus nach Leutershausen gekarrt" worden und waren begeistert vom Auftritt der Christusträger-Band bei der Jugendevangelisation. "Besonders die damals moderne christliche Musik hat uns mitgerissen", sagte die Theologin. Musik sei "einfach ein wunderbares Medium, den Glauben zu verkündigen".

Mit Blick auf das Gottesdienst-Motto erinnerte Bornowski an die Erzählung von den Fischern am See Genezareth, die zur Arbeit aufgebrochen waren und dann Jesus begegnet seien. Sie ermunterte die Menschen - auch in den Kirchen - dazu, sich am Fischer Simon zu orientieren, der nach einer Nacht ohne Fang auf Jesus' Aufforderung hin erneut die Netze auswirft. Simon könnte auch sagen: "Das hat doch alles keinen Zweck", sagte Bornowski. Aber Simon gebe nicht auf, resigniere nicht.

Bereits am Freitagabend hatten die Christusträger zu einem Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene eingeladen: Im Innenhof des Klosters trat das Duo #poetrymeetsbeats auf, das aus dem Poetry-Slam-Künstler Marco Michalzik und dem Bassisten Manuel Steinhoff besteht. Wegen der derzeit geltenden Corona-Bedingungen durften nur Gäste nach vorheriger online-Anmeldung teilnehmen.

Die Christusträger Bruderschaft ist eine evangelische Kommunität mit ökumenischer Ausrichtung, die 1961 gegründet wurde und seitdem nach den Regeln der alten Mönchsorden lebt. Die Mitglieder verzichten auf Ehe, Familie und Besitz. Der Hauptsitz ist seit 1986 das unterfränkische Kloster Triefenstein am Main.