Im Rahmen der Fastenaktion der bayerischen evangelischen Landeskirche werden seit 1991 Spenden für die lutherischen Minderheitskirchen in Osteuropa gesammelt. Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion, die am Sonntag in Erlangen eröffnet wurde und das Motto »Für ein gerechtes Europa« hat, steht die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien.

So soll die Kirche zum Beispiel bei der Renovierung des Gemeindehauses in Havlíckuv Brod, rund 100 Kilometer südöstlich von Prag, unterstützt werden. Die Spenden dafür werden während der Fastenzeit in den rund 1.530 evangelischen Kirchengemeinden in Bayern gesammelt. An der Aktion, bei der jeweils rund 200.000 Euro zusammen kommen, beteiligen sich auch das Diakonische Werk Bayern sowie die evangelischen Diaspora-Initiativen Martin-Luther-Verein und Gustav-Adolf-Werk.

Nur etwa 20 Prozent der Tschechen gehören laut bayerischer Landeskirche einer Religion an. Die Böhmischen Brüder haben rund aktive 70.000 Mitglieder. Im 17. und 18. Jahrhundert waren evangelische Gottesdienste in weiten Teilen Tschechiens verboten. Erst nach 1781 durften die Evangelischen wieder sogenannte »Bethäuser« errichten und nach dem Ersten Weltkrieg eine eigene tschechische evangelische Kirche bilden. Seit der Wende 1989 ist wieder ein kirchliches Leben in allen Formen möglich.

Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder

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Die Wurzeln der EKBB liegen in der Böhmischen Reformation: in der Utraquisten-Kirche (1431-1620) und der Brüderunität (1457-1620). Die EKBB hat derzeit etwa 120 Tausend Mitglieder in mehr als 250 Gemeinden in der gesamten Tschechischen Republik.

Das Bekenntnis ist evangelisch-uniert. Die Lehre der Kirche ergibt sich aus der Heiligen Schrift sowie aus einer Reihe von Bekenntnissen, die sich im Laufe der Geschichte der christlichen Kirche entfalteten. Die Grundlage der Glaubenslehre stützt sich auf Beides: auf die patristischen Wurzeln der Urkirche und auf die Reformation des 15. und 16. Jahrhundert.

Die Kirche anerkennt und bekennt alle Bekenntnisse der patristischen Kirche: das apostolische Glaubensbekenntnis, das Nicaeno-Konstatinopolitanum, das Chalcedonische und das Athanasianische Glaubensbekenntnis. Die reformatorischen Bekenntnisse: das Augsburger Bekenntnis (1530), das Zweite Helveticum (1566), das Brüder-Bekenntnis (1535) und das Böhmische Bekenntnis (1575).

Die Adresse der Zentralen Kirchenkanzlei ist:

P.O. Box 466, Jungmannova 9
CZ 111 21 Praha 1
Tel.: (+420) 224 999 211
E-Mail: e-cirkev@e-cirkev.cz
Fax: 224 999 219

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