Als 1869 der Deutsch-Österreichische Alpenverein gegründet wurde, gestalteten auch jüdische Mitglieder den Verein und den Bergsport maßgeblich mit. Doch bereits in den 1920ern, noch bevor in zahlreichen Sektionen der Arierparagraph eingeführt wurde, wurden jüdische Mitglieder aus dem Verein ausgeschlossen, nach und nach wurde ihnen sogar der Zugang zu den meisten Berghütten verwehrt.

Langjährige jüdische Mitglieder wie z.B. der Rechtsanwalt und Bergsportler Dr. Michael Siegel protestierten gegen den Ausschluss von jüdischen Menschen aus dem Alpenverein – und traten aus.

"Donauland" stand auch jüdischen Menschen offen

Auch andere "Geächtete" ließen sich nicht so ohne weiteres ihren Sehnsuchtsort Berg nehmen. Sie gründeten die "Donauland", eine Sektion, die allen, aber eben auch jüdischen Menschen offenstand. Die Naturfreunde indes – sozialdemokratisch, kommunistisch geprägt – lebten schon zuvor oft ein widerständiges Leben in den Bergen.

Mit dem Aufkommen der nationalsozialistischen Herrschaft wurden die Berge zunehmend ein Zufluchtsort: Jura Soyfer etwa blieb nur mehr eine Flucht über die Berge übrig, um seinen nationalsozialistischen Häschern zu entkommen.

Auch nach dem Ende des 2. Weltkrieges boten die Berge, die Möglichkeit zur Flucht – wie etwa die Flucht Tausender jüdischer Displaced People und KZ-Überlebender über die Krimmler Tauern in der Hoffnung auf ein neues friedlicheres Leben.

Ein Film von Monika Manoutschehri

Kamera und Ton: Julius Dolard, Pius Neumaier, Simon Koslowski •Schnitt: Iruka Hämmerle •Farbkorrektur: Manuela Defilla•Ton-Mischung: Michael Mitschka•Sprecherin: Carmen Härdle • Buch und Regie: Monika Manoutschehri • Redaktion: Gunnar Dillschneider • Leitung: Dr. Roland Gertz

Sendetermin: 29. Dezember 2021, 17.30 Uhr, Sat.1 Bayern