Frau Paratsch, Sie sagen: Pferde sind Gewohnheitstiere. Wie schafft man es, einem Pferd beizubringen, dass unterwegs zu sein und eine Show zu machen zur geliebten Gewohnheit wird?

Siri Paratsch: Das Zauberwort lautet: Routine! Immer gleiche Abläufe und Umgebung. Dass das Pferd ein Gewohnheitstier ist, kann man sich zu nutzen machen. Auch die Reiseprozesse sind für die Pferde immer gleich, ebenso wie die Stallzeiten, wo sie während der Woche stehen. Dann fahren sie in unseren Cavalluna-Stall in der Nähe von Düsseldorf, also relativ zentral in Deutschland gelegen. Wir achten darauf, dass die Pferde auch immer dieselben Boxen Nachbarn haben, also mit ihren Freunden zusammenstehen.

Wenn ich einen Blindenhund ausbilden möchte, sind nicht alle Hunderassen dafür geeignet. Wie ist das bei Pferden?

Man kann jedem Pferd eigentlich alles beibringen. Was interessanter ist für unseren Show-Aspekt ist das Mindset der Tiere, also deren Charakter. Auch bei Pferden gibt es wie bei Hunden wie bei Menschen charakterliche Unterschiede. Es gibt kleine Angsthasen, die wirklich von jedem kleinen Geräusch sofort gestresst sind. Aber es gibt auch Draufgänger und Rampensäue, die sich total gerne präsentieren und die neugierig auf neue Dinge sind. Unsere Equipen, also die Reitteams, finden ziemlich schnell heraus, wie die Tiere sind und bilden sie dann entsprechend aus in der Disziplinen, die Sie bei uns zeigen.

Mit dem Showpalast München haben Sie 2017 einen eigenen Theaterbau im Stadtteil Fröttmaning eröffnet. Was geschieht dort?

Der ist explizit für Pferdeshows konzipiert. Wir haben eine sehr große Bühne mit entsprechend großen Stallungen auf dem Gelände. An diesem festen Standort spielen wir ganz unterschiedliche Shows. Das heißt, wir haben im Sommer eine extra Show und im Winter das Winterwünsche-Land. Wir werden in 2025 in München auch erstmals zu Ostern spielen. Das sind Formate mit besonderem Fokus auf Familien mit jüngeren Kindern.

Ihre Equipen kommen aus ganz Europa. Wie eng sind da die Verbundenheiten?

Wir haben Teams, die sind seit Tag eins dabei. Vor mittlerweile über 25 Jahren glaube ich waren das zum Beispiel unsere Spanier, dann kamen die Portugiesen. Dazu haben wir feste Teams, die einfach eine Klasse für sich sind in der Disziplin, die sie zeigen, und mit denen wir deswegen auch immer wieder zusammenarbeiten. Aber natürlich wollen wir unseren Zuschauern auch viel Abwechslung bieten und holen uns immer wieder neue Leute dazu, die dann mal ganz andere Sachen zeigen oder sich was ganz eigenes ausgedacht haben. Generell kann man durchaus sagen, dass wir eine Cavalluna-Familie sind. Es sind ganz viele Freundschaften entstanden, sogar Paare.

Wie kommt eine neue Show zustande?

Unser Kreativdirektor Klaus Hillebrecht denkt sich zuallererst mal eine ganz grobe Geschichte aus. Das ist schon der Moment, wo er mich auch häufig dazu holt. Wir überlegen dann, wie wir innerhalb dieser Geschichte unsere verschiedenen Acts und Pferde mit ihren Nummern gut unterbringen. Das passiert schon anderthalb Jahre vor der Showpremiere. Dann müssen wir zuallererst unser Artwork gestalten, unser Plakat, mit dem wir dann auch in den Vorverkauf gehen. Dann verdichtet sich das immer mehr. Klaus komponiert die Musik, die dann zur Inspiration für die Choreografien dient, die ich mir dann ausdenke. Ich bin ein visueller Mensch und stelle mir vor, ich möchte dieses und jenes Bild auf der Bühne haben. Dann arbeite ich diese Bilder mit unseren Tanzchoreografen weiter aus, unsere Tänzer müssen ja auch integriert werden. Riesa ist immer die erste Stadt, in der wir dann alle für zweieinhalb Wochen zusammenkommen und diese ganze Show auf die Bühne bringen.  

Es gibt immer wieder die Kritik, den Pferden gehe es schlecht, die Tiere würden ausgebeutet. Wie reagieren Sie darauf?

Was viele nicht wissen: Die Cavalluna-Shows werden an den einzelnen Spielstätten von den ortsansässigen Veterinären begleitet. Und natürlich möchten wird, dass es unseren Pferden gut geht. Diese Show lebt von unseren Pferden, es fehlt ihnen wirklich an gar nichts. Es gibt im Tierschutzgesetz den Paragraph 11. Der regelt die die Voraussetzungen dafür, wie man Tiere kommerziell, zum Beispiel unserer Show nutzen kann. Jedes ähnliche Unternehmen, also auch Zirkusse haben einen hierfür Beauftragten, die Person, die rechtlich in der Verantwortung steht, dass bei uns nach dem Tierschutzgesetz alles mit rechten Dingen zugeht. Das ist bei Anita Förster, sie kommt tatsächlich an jedem Show-Wochenende vorbei. Und zudem gibt es immer ein zuständiges Veterinärsamt vor Ort, das vorbeikommt, um sich noch mal alles anzusehen.

"Grand Moments" heißt die aktuelle Show. Das klingt so ein bisschen nach "das Beste". Kann man sich also auf eine Show mit beliebten Nummern der vergangenen Jahre vorstellen?

Es ist tatsächlich ein Mix aus den schönsten Szenen, die wir in den letzten sechs Jahren mal hatten, aber auch ganz neue. Es gibt nur ganz wenig, was sich eins zu eins wiederholt. Hie und da werden Zuschauer bestimmt mal die Musik oder ein Kostüm erkennen. Aber die Choreografien sind anders. "Grand Moments" ist wirklich eine absolute Highlight-Show mit großen Momenten der Cavalluna-Geschichte.

Gewinnspiel Cavalluna

Wir verlosen drei Mal zwei Karten für die Cavalluna-Vorstellung am Sonntag, 2. Februar 2025 um 17.30 Uhr in der Nürnberger Arena. Einfach an die Adresse sonntagsblatt@epv.de schreiben, warum man gerne die Show sehen möchte. Einsendeschluss ist Freitag, 24. Januar 2024, 12 Uhr. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Das Gewinnspiel startet am Montag, 13. Januar 2025 um 06:00 Uhr und endet am Freitag, 24. Januar 2024 um 23.59 Uhr (Durchführungszeitraum). Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeitende des Evangelischen Presseverbands für Bayern e.V. und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Gewinn darf nicht entgeltlich weiterveräußert werden.

In den sozialen Medien von Sonntagsblatt (Instagram, Facebook, Pinterest, Twitter) erfolgt die Teilnahme am Gewinnspiel durch Kommentieren des Gewinnspiel-Posts während des Durchführungszeitraums. Zusätzlich muss der Teilnehmer das Hashtag #sonntagsblatt in seinem Kommentar nennen.

Jeder Teilnehmer erklärt sich mit einer Veröffentlichung seines Social-Namens, auch im Falle des Gewinns, durch das Sonntagsblatt per Kommentar innerhalb des Gewinnspiel-Posts einverstanden. Das Sonntagsblatt ermittelt die Gewinner per Los und benachrichtigt diese innerhalb von 48 Stunden nach Ende des Gewinnspiels per Kommentar innerhalb des Gewinnspiel-Posts oder per privater Nachricht. Die Gewinner werden dabei aufgefordert, innerhalb einer genannten Frist ihre Kontaktdaten ordnungs- und wahrheitsgemäß über den in der Gewinnbenachrichtigung genannten Weg zu senden. Versäumt ein Gewinner nach erfolgter Benachrichtigung die fristgerechte Kontaktaufnahme zum Sonntagsblatt, verfällt sein Anspruch auf den Gewinn. Das Sonntagsblatt ist in diesem Fall berechtigt, einen anderen Teilnehmer als Gewinner zu bestimmen.

Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per Zufallsverfahren ausgelost. Die Gewinner werden per E-Mail  oder über Social-Media-Nachricht von uns kontaktiert und erklären sich hiermit einverstanden. In dieser Mail/Nachricht werden Sie aufgefordert, ihre persönlichen Daten ordnungs- und wahrheitsgemäß vollständig an online@epv.de zu melden, damit der Gewinn postalisch zugeschickt werden können.

Das Gewinnspiel wird ausgerichtet von Sonntagsblatt innerhalb des EPV und den Partnern des EMVD. Das Gewinnspiel steht in keinerlei Beziehung zu Facebook, Instagram oder andere Sozialen Medien. Die Social-Media-Kanäle stehen nicht als Ansprechpartner bezüglich dieses Gewinnspiels zur Verfügung.

Wir behalten uns das Recht vor, das Gewinnspiel jederzeit, auch ohne Einhaltung von Fristen, ganz oder teilweise vorzeitig zu beenden oder in seinem Verlauf abzuändern, wenn es aus technischen (z.B. Computervirus, Manipulation von oder Fehler in Software/Hardware) oder rechtlichen Gründen nicht möglich ist, eine ordnungsgemäße Durchführung des Gewinnspiels zu garantieren.

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