"Das Ich ist eine Ego Maschine"

Unser Ich-Bewusstsein ist eine Illusion. Das Selbst in uns ist eine Lüge projiziert von unserem eigenen Gehirn. "Ich ist eine Ego Maschine" lautet der Titel einer Ausstellung, die von 12. Oktober 2016 bis 4. März 2017  in der ERES-Stiftung in München zu sehen ist.

Die Schau untersucht das Bewusstsein - und dokumentiert dazu aktuelle Positionen aus Kunst und Neurowissenschaft. "Wie konstituieren sich Wahrnehmungen in unserem Gehirn?" "Nehmen wir die Welt wahr, wie sie ist, oder nehmen wir nur die Interpretationen wahr, die unser Gehirn für die einlaufenden Sinnessignale erstellt?" lauten die Fragen, auf die die Ausstellung eine Antwort zu geben sucht.

Ich-Bewusstsein- eine Illusion

In der Naturwissenschaft ist das Interesse an dem Bewusstsein und die mit ihm verbundenen mentalen Prozesse in den letzten Jahren rasant gestiegen. Die neuen Forschungsergebnisse werden in Naturwissenschaft und Philosophie kontrovers diskutiert. Weitgehende Einigung zwischen den verschiedenen Fachbereichen der Wissenschaft besteht darin, dass es sich beim Bewusstsein um das Zusammenspiel von Nervenzellen im Gehirn und somit um ein biologisches Phänomen handelt. Neue innovative Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Kognitionswissenschaft stellen fest, dass unser Ich-Bewusstsein eine von unserem Gehirn erzeugte Illusion ist. Eine Illusion die maßgeblich für den Erfolg des Menschen in der Evolution verantworlich ist. Erst durch unsere Selbstwahrnehmung als eine Person mit einem Körper sind wir nämlich dazu in der Lage, mit anderen zu interagieren und zu kooperieren.

Verbindung von Kunst und Neurowissenschaft

Die Ausstellung setzt sich mit diesen aktuellen Erkenntnissen der Neurowissenschaft auseinander und reflektiert diese. Dies soll durch eine Verbindung von Kunst und Neurowissenschaft geschehen. Sechs Künstler, die sich mit unterschiedlichen Teilaspekten der Bewusstseinsforschung beschäftigen, zeigen dabei ihre Positionen auf. Pawel Althammer versetzt sich beispielweise unter anderem durch LSD, ein Wahrheitsserum und Hypnose in andere Bewusstseinszustände und verarbeitet diese in einer achtteiligen Videoarbeit. Jan Fabre und Carsten Höller beschäftigen sich mit der Frage ob Tiere Bewusstsein haben und Thomas Zipp setzt sich in vier Leinwandarbeiten mit verschiedenen Bewusstseinstheorien auseinander.

Die Eröffnung ist am Dienstag, 11. Oktober um 19 Uhr. Den ersten Vortrag hält Prof. Dr. Thomas Metzinger aus dem Fachbereich Theoretische Philosophie der Johannes Gutenberg Universität Mainz, am 18. Oktober um 19 Uhr zum Thema "Der transparente Avatar in meinem Kopf".

Die Ausstellung ist geöffnet jeweils am Dienstag, Mittwoch und Samstag von 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung wird empfohlen unter info@eres-stiftung.de.