Das Projekt geht bis zum 6. September.

Man wolle die Aktion in Deutschland flächendeckend einführen, sagte Sprecherin Simone Duve.  Bislang gehen die meisten Frauen zur Tastuntersuchung einmal im Jahr zum Gynäkologen. Diese Untersuchung sei aber nicht so effektiv, wie eine Untersuchung durch eine medizinisch taktile Untersucherin (MTU), sagte Danielle-Joelle Toussaint.

Toussaint, die als MTU am Projekt mitwirkt, ist hochgradig sehbehindert, so wie alle ihre Kolleginnen.

"Blinde und sehbehinderte Frauen verfügen über einen überlegenen Tastsinn", berichtete Toussaint.

Sie könnten kleinste Gewebeveränderungen in der weiblichen Brust erkennen und so einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung von Brustkrebs leisten. Dabei gingen sie nach einer medizinisch anerkannten und wissenschaftlich abgesicherten Methode vor, mit der sie erwiesenermaßen noch kleinere Gewebeveränderungen als ein sehender Arzt erkennen könnten.

Zum Auftakt untersucht eine MTU eine Stunde lang die Brust der Frau. "Ich kann drei Millimeter große Knoten tasten", sagte Toussaint. Bei der Anleitung zur taktilen Selbstuntersuchung (ATU) lernen die Frauen im Anschluss an die Untersuchung, wie sie sich systematisch selbst untersuchen können. Ziel sei, dass die Frau "per Du mit ihrer Brust wird". "Wer selbst lernt, die Brust systematisch abzutasten, spürt schon früh Veränderungen im Gewebe", erklärt auch Pressesprecherin Duve. Dies könne lebensrettend sein, da nicht der Tumor lebensgefährlich sei, sondern eine Streuung im Körper.

Statistiken verdeutlichen, wie sinnvoll eine Selbstuntersuchung ist.

Nur rund 20 Prozent der Frauen, schätzt Toussaint, untersuchen ihre Brust regelmäßig selbst. Von 100 erkrankten Frauen haben 70 Prozent den Tumor selbst ertastet.