Zunächst zur Unterscheidung der Begriffe: Silvester ist der letzte Tag im Jahr. Neujahr ist der erste Tag im Jahr.
Silvester verdankt seinen Namen einem Papst
Der letzte Tag des Jahres verdankt seinen Namen einem Papst aus dem vierten Jahrhundert: Silvester I., seit 314 Bischof von Rom, starb am 31. Dezember 335. Später wurde er heiliggesprochen, und so erhielt sein Todestag seinen Namen. Der 1. Januar war schon mit der Kalenderreform Julius Cäsars im Jahr 46 vor Christi Geburt als Jahresbeginn bestimmt worden.
Schon früh wurde der Jahreswechsel von rituellen Festen und Volksbräuchen begleitet. Böse Geister des vergangenen Jahres sollten durch Lärm vertrieben werden, und im Blick auf das kommende Jahr wurde die Zukunft gedeutet. Beide Traditionen leben in Feuerwerken, Horoskopen und Bleigießen bis heute fort.
In den christlichen Kirchen finden am Silvesterabend vielerorts Andachten zum Jahreswechsel statt. In den Städten beginnen kurz vor 24 Uhr die Glocken der Kirchen zu läuten.
Neujahr ist kein christliches Fest
Der Neujahrstag, der 1. Januar, ist ursprünglich kein christliches Fest. Martin Luther wandte sich gegen einen eigenen Festtag dafür. Für ihn begann das neue Jahr an Weihnachten. Schon im Römischen Reich wurden die ersten Tage des Jahres ausgelassen gefeiert. Später versuchte die Kirche dagegen Bußgottesdienste und Fastenübungen zu setzen, allerdings ohne allzu großen Erfolg.
Brauchtum rund um Silvester
In der Silvesternacht feiern die Menschen meist mit Sekt und guten Wünschen. Außerdem haben sich mit den Jahren viele Bräuche herausgebildet:
- Um vorherzusagen, was das neue Jahr bringt, wurde früher oft Blei gegossen. Inzwischen ist dieser Brauch allerdings kaum noch möglich, weil das Blei nicht mehr verkauft wird.
- Viele Familien haben an Silvesterabend noch ihren Weihnachtsbaum. Sie ändern ihren Schmuck nun zum Neujahrsbaum! Als Schmuck dienen nun die Farben Blau, Silber oder Gold
- In der Wohnung werden Glückscents versteckt und Kinder dürfen das Geld suchen - als Symbol für eine reiche Zukunft.