Mit dem ersten Sonnenstrahl fängt das Fasten an. Bis zum Einbruch der Dunkelheit heißt es nun: Nichts darf in den Körper hinein, kein Essen und kein Trinken. Aber auch Rauchen und Sex sind tabu, nur bei Medikamenten gibt es Ausnahmen. Durch ihre Enthaltsamkeit zeigen die Muslime Dankbarkeit für das, was sie haben, und Mitleid für die Menschen, die wenig haben. Es geht aber auch darum, Gott zu gefallen. Erst wenn die Sonne am Horizont verschwunden ist, kann das Abendessen (iftar) beginnen - häufig mit einem Glas Wasser und einer Dattel.
Der Fastenmonat Ramadan kombiniert Genuss und Verzicht.
In der Familie von Filiz Fischer fastet nur sie allein. Das Kochen für den elfjährigen Sohn Maruk und seinen christlichen Vater muss Filiz jetzt also ohne Abschmecken hinkriegen. Kinder in der Wachstumsphase müssen nicht fasten, aber Filiz Fischer hat es trotzdem getan. Den Fastenmonat empfand sie immer als eine ganz besondere Zeit. Sie erinnert sich, dass in ihrem Heimatdorf in der Türkei immer Kanonenschüsse abgefeuert wurden, um an das Abendessen zu erinnern. Dann traf man sich in den Häusern mit Freunden und Verwandten zum gemeinsamen Mahl.
Gute Taten werden während des Ramadan besonders hoch angerechnet. Filiz Fischer erinnert sich an eine Schulfreundin, die bei der Kleiderkonkurrenz unter den Mädchen nicht mithalten konnte. Sie bat ihren Vater für sie zu sammeln - und konnte der Freundin von dem Geld schöne neue Kleider schenken. Die Freundschaft besteht bis heute.
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