Fünf Jahre hat die Familie von Bischof Jack Urame aus Papua Neuguinea in Deutschland gelebt. Die beiden Töchter sind in Franken aufgewachsen zwischen 2000 und 2005. Dann kehrte die Familie zurück in die Heimat.

Jack Urame, seine Frau Waura Urame und vier ihrer fünf Kinder kamen 2001 für vier Jahre nach Deutschland. Sie lebten in Auhausen im Dekanat Öttingen, wo Jack Urame als Pfarrer in einer Kirchengemeinde arbeitete. Zusätzlich besuchte er in ganz Bayern die verschiedensten Gruppen und Kreise. Dabei hielt er Seminare und Vorträge, um so die Partnerschaft zwischen Papua-Neuguinea und der bayerischen Landeskirche zu unterstützen. Mittlerweile lebt die Familie Urame wieder in Papua-Neuguinea.

Als Landesbischof leitet Jack Urame die zweitgrößte christliche Kirche in einem Land, dessen Bürger zu 95 Prozent Christen sind, und dessen christliche Prägung sogar in der Verfassung festgeschrieben ist. Mit Hilfe von über 1.000 Pfarrern in siebzehn Kirchenkreises ist er verantwortlich für rund 1,5 Millionen Gemeindeglieder.

Aus Deutschland nach Papua Neuguinea

Doch wie geht es eigentlich der Ehefrau Waura und den beiden Kindern mit ihrer Rückkehr nach Papua Neuguinea? Wir haben sie am Rande der Landessynode befragt.

Für die beiden Töchter Juliana und Jennifer war die Rückkehr nach Papua Neuguinea nicht leicht. Beide sprechen fließend deutsch und haben sich schwer getan mit der Schule und dem Land - dort war alles fremd und neu... Inzwischen hat Juliana ihren Schulabschluss schon geschafft und studiert auf das Lehramt. Jennifer Urame tut sich aber schwer - und leidet in der Schule. Sie würde am liebsten wieder nach Deutschland zurückkehren.

Reise in die Vergangenheit für Waura Urame

Für die Mutter Waura Urame war die Rückkehr nach Deutschland eine Reise in die Vergangenheit. Einige der alten Freunde sind inzwischen gestorben. Hier blieb dem Ehepaar nur der Besuch auf dem Friedhof. Andererseits hat die energische Frau auch neue Freundschaften geschlossen.

Ihre Meinung über die Religionen in Deutschland äußerte Waura Urame deutlich: Sie ist der Überzeugung, dass es die Aufgabe der Eltern ist, ihren Kindern die religiösen Grundlagen zu vermitteln. Täglich beten, die Bibel lesen, sich mit dem Glauben auseinandersetzen - das gehöre zum Alltag. Denn nur so könnten Werte vermittelt werden, die dann auch den Jugendlichen dabei helfen könnten, die Herausforderungen von Globalisierung und Digitalisierung zu bewältigen.

Papua-Neuguinea

Partnerschaft zwischen Papua und Bayern

Die Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea (Evangelical Lutheran Church of Papua New Guinea, ELC-PNG) ist Mitglied im Lutherischen Weltbund und im Nationalen Kirchenrat von Papua-Neuguinea, über letzteren wiederum in der Pazifischen Kirchenkonferenz. Sie unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu lutherischen Kirchen in Australien, Kanada, Deutschland und den USA.

Mission EineWelt unterstützt die Lutherische Kirche in Papua-Neuguinea in unterschiedlichen Bereichen. Neben finanziellen Mitteln, die für diverse Projekte zur Verfügung gestellt werden, ist auch der personelle Austausch mit der Partnerkirche sehr wichtig.

Mehr als 15 Mitarbeitende befinden sich derzeit in Papua-Neuguinea und arbeiten vor Ort in der ELC-PNG und verschiedenen Organisationen im Auftrag von Mission EineWelt mit. Darübe hinaus werden jährlich mehrere Jugendliche im Rahmen des Internationalen Evangelischen Freiwilligendienstes in die Partnerländer geschickt.

Die umfangreiche Länderseite von Mission EineWelt enthält zahlreiche Informationen.

 

Weltkarte der ELKB

Kirchen engagieren sich weltweit. Auch die bayerische Landeskirche hat Partnerkirchen und unterhält ein weites Beziehungsnetz. Dieses weltweite Engagement gründet historisch im Missionsgedanken.

Mission war jedoch zu allen Zeiten mehr als Wortverkündigung und eng verbunden mit dem Versuch, Menschen in allen Belangen des Lebens zu unterstützen, ihnen Bildung zu ermöglichen, medizinische Versorgung aufzubauen, Benachteiligte und Ausgegrenzte zu integrieren und Beziehungen trotz aller Unterschiedlichkeit zu schaffen.

Eine klickbare Weltkarte mit der Auflistung aller Projekte findet sich auf den Seiten der bayerischen Landeskirche.