Die evangelischen Dekaninnen und Dekane in Nürnberg haben sich mit dem Jesuiten-Pater Jörg Alt solidarisch erklärt. Sie fordern zusammen mit der Pfarrkonferenz Nürnberg-Mitte ein Lebensmittelrettungsgesetz nach französischem Vorbild, wie das evangelische Dekanat mitteilte. Man unterstütze den Vorstoß des Nürnberger Priesters Alt, der bundesweit durch seine Aktion, Lebensmittel aus Supermarkt-Containern zu stehlen, bekannt geworden ist. Damit macht er darauf aufmerksam, dass es strafbar ist, noch weggeworfene essbare Nahrungsmittel wieder aus den Tonnen von Lebensmittemärkten zu holen.

"Christen aller Konfessionen sind der Überzeugung, dass Essen um Gottes und der Menschen willen nicht in den Müll gehört",

schreiben die Dekaninnen und Dekane. In Deutschland würden jährlich rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landen, davon sei vieles noch essbar. Die Kirchenvertreter fordern, das sogenannte Containern zu entkriminalisieren und den Handel wie in Frankreich zu verpflichten, essbare Waren zum Beispiel an Tafeln abzugeben.

Ende letzten Jahres hatte der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt bei nächtlichen Aktionen Gemüse, Fertiggerichte, Brot und Milchprodukte aus Supermarkt-Containern gestohlen und verschenkt. Er zeigte sich bei der Polizei selbst an. Inzwischen ist gegen ihn ein Verfahren wegen Diebstahls in einem besonders schweren Fall eingeleitet.

Alt ist verbunden mit der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation". Die kündigte weitere Lebensmittel-Rettungsaktionen in Heidelberg, Karlsruhe und Stuttgart und in Bayreuth an.