Der Anstieg gilt für die Gehaltsgruppen E1 bis E11 - also von Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft oder Reinigung über Pflegekräfte, Erzieherinnen und Ergotherapeuten bis hin zu Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen.

Für die Gehaltsgruppen E12 bis E14, zu denen etwa Leitungen großer Einrichtungen zählen, steigt der Lohn lediglich um 1,6 Prozent. Planungssicherheit für Mitarbeitende wie für Träger und Einrichtungen in unsicheren Zeiten sei ein zentrales Ziel bei den Tarifverhandlungen in der Kommission gewesen, sagte der Vorsitzende der Dienstgeberseite, Günther Bauer.

Verhandlungen

Dienstnehmer und Dienstgeber hätten sich in schwierigen Verhandlungen deutlich aufeinander zubewegen müssen, betonte Bauer. Die Dienstgeber hätten sich ursprünglich eine Eigenbeteiligung an der Altersvorsorge gewünscht, die Dienstnehmer hingegen die Einführung einer weiteren Gehaltsstufe - beide Wünsche blieben unerfüllt.

Die nun erzielte Gehaltserhöhung sei ein Kompromiss, mit dem beide Seiten zufrieden sein können, so der Vorsitzende. Mit dem Lohnplus würden die Fachkräfte ebenso wie die Mitarbeitenden in den unteren Entgeltgruppen besonders gewürdigt.

Verdienst

So verdient etwa eine Pflegekraft oder Erzieherin in der Gehaltsgruppe E8 im ersten Jahr künftig 3.076 Euro statt wie bislang 3.013 Euro und in der höchsten Erfahrungsstufe 5 künftig 3.562 Euro statt aktuell 3.488 Euro im Monat. Für Einrichtungs- und Pflegedienstleistungen in der Gehaltsgruppe E11 steigt das Monatsgehalt von 4.131 Euro auf künftig 4.197 Euro (Erfahrungsstufe 1) beziehungsweise von 4.800 Euro auf 4.877 Euro (Stufe 5).

Das "Weihnachtsgeld" bleibt gleich: bei 80 Prozent des Gehaltsdurchschnitts des dritten Quartals. Praktikanten und Auszubildende erhalten monatlich 50 Euro mehr.

Auch Günter Popp von den Dienstnehmern nannte den Beschluss einen tragfähigen Kompromiss. Die Diakonie solle für alle Mitarbeitende ein attraktiver Arbeitgeber bleiben; besonders wichtig sei aber gewesen, dass die Löhne der niedrigen Gehaltsgruppen attraktiv bleiben.

"Damit reagieren wir nicht nur auf die angespannte Arbeitsmarktlage, sondern handeln auch unserem diakonischen Selbstverständnis entsprechend, die Schwächeren besonders im Blick zu haben", sagte Popp.