Elisa ist 18 und leistet ein freiwilliges Jahr in der Kreuzkirche in München. In einem Interview erzählt sie, wie sie zu der Stelle gekommen ist und was sie in ihrem Arbeitsalltag so erlebt.

Wie bist du zu deiner Einsatzstelle bei der Kreuzkirche gekommen?

Elisa: Über einige Umwege. Mir war klar, dass ich gerne etwas mit Kirche in meinem FSJ machen würde, um herauszufinden, ob ich mir vorstellen kann, Theologie zu studieren. Deswegen habe ich ein paar Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, gefragt, ob sie etwas von einer passenden Einsatzstelle wissen, unter anderem bei der kirchlichen Studienbegleitung, die dann auch weitergefragt haben. Am Ende hat jemand die Kreuzkirche erwähnt und ich habe mich mit ihr in Verbindung gesetzt. Es war gar keine Stelle ausgeschrieben, aber es wurde dann extra für mich eine geschaffen.

Was sind deine Hauptaufgaben?

Elisa: Ich helfe ich regelmäßig bei der Konfiarbeit, zum Beispiel bei der Planung und Durchführung von Treffen mit den Konfirmanden. Außerdem bin ich gerade dabei ein Fotoarchiv einzurichten. Ansonsten gehe ich auch manchmal für die Nachbarschaftshilfe einkaufen oder darf etwas für den Gemeindebrief schreiben. Und dann gibt es natürlich auch noch kleinere Aufgaben, wie das Gestalten von Liedblättern vor Gottesdiensten.

Hast du Aufgaben, die dich überrascht haben?

Elisa: Ich sitze mehr am Computer als ich gedacht habe. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass im Moment eigentlich das gesamte Programm über Zoom läuft. Außerdem darf  ich zum Beispiel die Geburtstagskarten für Gemeindemitglieder am Computer designen.

Gibt es auch Tätigkeiten, die du weniger spannend findest?

Elisa: Letztens habe ich unsere Rechtssammlung auf den neuesten Stand gebracht. Das war zwar nicht besonders interessant, muss aber gemacht werden und war außerdem eigentlich recht meditativ.

Elisa auf dem Turm der Kreuzkirche
Elisa auf dem Turm der Kreuzkirche.

Was macht dir in deiner Einsatzstelle am meisten Spaß?

Elisa: Die sozialen Aspekte finde ich besonders schön. Wenn ich für die Nachbarschaftshilfe einkaufe, sind alle immer so  dankbar. Das freut mich dann natürlich sehr. Und die Konfiarbeit macht auch viel Spaß.

Was hast  du schon etwas Neues gelernt?

Elisa: Ich war das erste mal auf der anderen Seite im Unterrichtsgeschehen. Ich durfte nämlich unsere Pfarrerin zum Reliunterricht in die Grundschule begleiten. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich etwas extrovertierter geworden bin, weil ich mit vielen Leuten zu tun habe, besonders auch mit den vielen ehrenamtlichen Jugendleiterinnen und Jugendleitern.

Wie hat die Corona-Pandemie deine Arbeit in der Kirche beeinflusst?

Elisa: Projekte der Jugend- und Konfiarbeit finden entweder gar nicht oder online statt, was natürlich schade ist. An Weihnachten habe ich die Anmeldung für die Gottesdienste betreut, das wäre ohne die Pandemie nicht nötig gewesen. 

Was  möchtest du mit dem Freiwilligendienst erreichen?

Elisa: Da ich mir noch unsicher zwischen zwei möglichen Studiengängen bin, möchte ich mit dem FSJ in der Kirche herausfinden, ob ich Theologie studieren und Pfarrerin werden will. Vorher hatte ich noch keine wirkliche Möglichkeit, mir die Arbeit als Pfarrerin genauer anzuschauen, deswegen ist der Freiwilligendienst für mich eine gute Chance.

Würdest du deine Einsatzstelle künftigen Freiwilligen weiterempfehlen? 

Elisa: Auf jeden Fall! Man kann viele verschiedene neue Dinge ausprobieren und hat dabei viele neue und super nette Menschen um sich herum. Besonders schön ist es, dass es mit den Jugendleitern viele Leute in unserem Alter gibt, mit denen man regelmäßig zusammenarbeiten kann.

Beschreibe deinen Freiwilligendienst in fünf Worten.

Elisa: Vielfältig, nette Leute, Spaß, ehrfahrungsreich.