So viele Baumarten wie noch nie seien betroffen gewesen: Nicht mehr nur die Fichte, sondern auch Buche und Kiefer hätten Probleme bekommen. Wichtigstes Ziel sei, die Schäden schnell aufzuarbeiten und die Schadhölzer aus dem Wald zu bringen, um den umliegenden Wald gesund zu erhalten, teilten die Staatsforsten mit Sitz in Regensburg mit.

Die Folgen des Klimawandels hätten die Staatsforsten im vergangenen Geschäftsjahr 80 Millionen Euro gekostet, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Neumeyer laut Mitteilung. Dazu zählte er die Bekämpfung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer sowie höhere Ernte- und Logistikkosten. Zudem sei weniger Holz eingeschlagen und verkauft worden, da der Holzmarkt durch die "extrem hohe Schadholzmenge in ganz Europa" überlastet sei und Holz an Wert verliere.

Die Gesunderhaltung des Waldes hat den Staatsforsten zufolge höchste Priorität. "Kein Quadratmeter Staatswald wird aufgegeben", sagte Neumeyer. Zudem soll der Umbau des Waldes zum "Klimawald" weiter forciert werden. Dazu werden reine Nadelholzwälder, die nicht standortgemäß sind, in widerstandsfähige Mischwälder umgewandelt. Die Hälfte des bayerischen Staatswaldes sei geschafft. Fertig werden soll der Umbau angesichts des voranschreitenden Klimawandels nun nicht mehr 2035, sondern bereits fünf Jahre früher.

Vermehrt gepflanzt werden Tannen und Eichen, außerdem etwa Elsbeere, Flatterulme und Kirsche. Mit weiteren Baumarten laufen Pilotversuche. Gepflanzt wird vor allem in besonders geschädigten Wäldern - insbesondere in Unter-, Ober- und Teilen Mittelfrankens, der nordöstlichen Oberpfalz, dem Bayerischen Wald um Neureichenau und im Gebiet um Berchtesgaden. "Ein gesunder, wachsender Wald ist der beste CO2-Speicher, den es gibt", sagte Neumeyer.