Zwar gebe es in der Stadt keine konkreten Gegenstände mehr, die ausgestellt werden können, sagte der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler (CSU). In Absprache mit dem Haus der bayerischen Geschichte solle aber ein modernes Jubiläums-Konzept entwickelt werden. Die "Zwölf Bauernartikel" gelten als Symbol der ersten großen Freiheitsbewegung der deutschen Geschichte.

Ziemlich genau vor 495 Jahren trafen sich in Memmingen 50 Abgesandte der aufständischen Bauern und formulierten in zwölf Artikeln ihre Forderungen nach Freiheit und Gleichheit.

Diese Niederschrift von Menschen-, Religions- und Freiheitsrechten war europaweit die erste ihrer Art und erfolgte nachweislich in der Zunftstube der Kramerzunft am Weinmarkt.

Mit Hilfe des bibelkundigen Kürschnermeisters Sebastian Lotzer und des Predigers Christoph Schappeler formulierten sie in Verhandlungen mit den Landesherren "Freiheitsrechte", verlangten die Leibeigenschaft der Bauern aufzuheben, freie Jagd und Fischerei sowie freie Pfarrerwahl. 

Bei den Obrigkeiten stießen die Forderungen der Aufständischen auf wenig Gegenliebe, die Anliegen wurden vielfach unterdrückt. Im Juli 1525 mussten sich die Bauern in Kempten und 1526 im Schwarzwald endgültig geschlagen geben. Rund 75.000 Opfer soll der zweijährige Bauernkrieg gefordert haben.