Frau Baader, trainieren Sie schon fleißig für die bevorstehende Tour?

Tabea Baader: Oh ja. Ich fahre so oft ich kann vom Augsburger Stadtteil Kriegshaber, wo ich wohne, zum Uni-Campus mit dem Rad. Das sind etwa acht bis neun Kilometer einfach. Und ich stelle fest: Ich kann schon noch etwas Training gebrauchen. Aber ich denke, spätestens am Ende der Radtour bin ich dann fit. Die Studentinnen und Studenten sind es sowieso. Die brauchen nicht zu trainieren.

 

Wie ist die Idee entstanden, den Luther-Radpilgerweg mit den Studierenden zu machen?

Baader: Wir haben nach etwas gesucht, das wir im Lutherjahr anbieten können. Vorträge etwa sind den Studierenden oft schwer zu vermitteln. Eine Radtour mit ihnen zu machen, ist dagegen kein Problem. Wir haben auch sofort Leute gefunden, die mitfahren wollten.

 

Wie sieht Ihr Programm aus?

Baader: Es gibt zwölf Etappen und wir haben uns für jeden Tag eine vorgenommen. Nur in Nürnberg bleiben wir zwei Nächte – und am Ende in Wittenberg. Jeder Teilnehmer hat sich bereit erklärt, zu einem Ort etwas Inhaltliches vorzubereiten. Eine Studentin kommt zum Beispiel aus Thüringen. Sie ist Feuer und Flamme für die Kirchengeschichte dort. Sie will uns aber auch unbedingt zeigen, wie gut die Thüringer Wurst schmeckt.

 

Es geht also nicht nur um Luther und Reformation?

Baader: Darum geht es sicher auch ganz viel. Aber die Studentinnen und Studenten schauen schon darauf, dass wir nichts unterwegs übersehen. So dürfen wir auf keinen Fall das Rauchbier in Bamberg verpassen oder die berühmten Halloren-Schokoladekugeln in Halle. Die Studierenden organisieren außerdem die täglichen Morgenandachten während der Tour.

 

Tabea Baader.

Es soll also auch eine spirituelle Reise werden?

Baader: Natürlich: Nicht umsonst ist der Weg ein Pilgerweg. Es geht schon auch darum, zu sich selbst zu finden und sich dabei mit biblischen Themen zu befassen. Deswegen gibt es jeden Morgen einen Bibelvers, einen geistlichen Impuls, der uns dann hoffentlich so antreibt, dass wir am Abend auch wirklich am Etappenziel ankommen. Schließlich müssen wir von jedem Ort aus auch eine Postkarte an unsere Radpaten schreiben.

 

Wer sind Ihre Radpaten?

Baader: Das sind unsere Sponsoren. Wir suchen Spender, die uns finanziell bei der Fahrt unterstützen. Die Budgets der Studenten sind ja nicht so groß. Mehr als 200 Euro können sie nicht selbst tragen. Deswegen freuen wir uns über jede Hilfe. Bislang haben wir zehn Paten, die zwischen fünf und 500 Euro gespendet haben. Wer noch mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen – und bekommt dann eben von jedem Etappenziel eine Postkarte.

 

Was erhoffen Sie sich persönlich von der Fahrt?

Baader: Ich freue mich vor allem, dass ich mit meiner "Gemeinde" eine solche Tour auf dem Fahrrad unternehmen kann. Und ich hoffe, dass unter den Teilnehmern eine gute Gemeinschaft entsteht, die im nächsten Semester auf andere ausstrahlt.

Luther-Radpilgerweg

WER RADPATE WERDEN WILL, kann das per Formular über den Spendenbutton unter www.esg-augsburg.de tun. Die Gruppe hat außerdem noch zwei Plätze für Teilnehmer an der Radtour frei. Infos zum Luther-Radpilgerweg von Augsburg nach Wittenberg gibt es im Internet auf www.ebw-weilheim.de/radpilgerweg. Dort findet man einen Pilgerführer, Streckenbeschreibungen und Dateien zur Satellitennavigation.