Auch Teilzeit-Lehrkräfte sind benachteiligt: Je nach Schulart erhalten Vollzeitkräfte mehr als doppelt so oft die Bestnoten. Zudem schneiden Jüngere schlechter ab: In den Altersgruppen bis 40 Jahre wird nur ein einstelliger Prozentsatz mit Bestnoten bewertet, ab 46 Jahren sind es hingegen im Schnitt zwei- bis dreimal so viele.

Abgefragt wurden die Ergebnisse von 2015 bis 2018 für Grund- und Mittelschulen, Förderschulen, Realschulen und Gymnasien.

An Grund- und Mittelschulen etwa erreichten acht Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer die Bestnoten, an Gymnasien waren es 13 versus 25 Prozent. "Guter Unterricht hat nichts mit dem Geschlecht zu tun", kritisierte der Grünen-Abgeordnete Thomas Gehring laut Mitteilung. Auch sei nicht nachzuvollziehen, dass jüngere Lehrkräfte, "die hochmotiviert mit innovativen Ideen von der Hochschule kommen", im Schnitt schlechter bewertet werden als ältere Kollegen.

Gehring folgerte, dass das System der regelmäßigen dienstlichen Beurteilungen die Leistung im Unterricht nicht richtig bewerte.

Es helfe auch nicht, den Unterricht als "Kerngeschäft" der Schulen zu verbessern. Da die Ergebnisse der Beurteilungen aber die Karrierechancen in allen Schularten bestimme, sieht Gehring in dem System eine "eindeutige Diskriminierung von Frauen und Teilzeitkräften". Dafür spreche, dass die Ergebnisse seit Jahren konstant seien. Die dienstlichen Beurteilungen finden im dreijährigen Turnus statt, die Grünen fragten die Ergebnisse regelmäßig ab:

"Sie sind immer gleich stabil benachteiligend."

Als Entwicklung sei zu erkennen, dass an Realschulen die Differenz zwischen Männern und Frauen sogar etwas größer geworden sei und an Gymnasien der Unterschied zwischen Voll- und Teilzeit. Gehring forderte, das System der dienstlichen Beurteilung in dieser Form abzuschaffen. Es brauche unter anderem ein "regelmäßiges und professionelles Feedback für Unterrichtende".