Für mehr als 500 Menschen in drei Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos haben zwei Clowns von "Clowns ohne Grenzen" gespielt.

"Ein Clown verändert die Welt von innen raus", sagte die Weilheimer Künstlerin Susie Wimmer im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit ihrem Kollegen Max Meier aus Regensburg habe sie beim Besuch auf Lesbos im Oktober fünf Tage lang mehrere Shows gespielt.

"Uns geht es um die Freude der Kinder", sagte Wimmer.

Die angespannte Stimmung in Flüchtlingslagern schlage sich auf die Kinder nieder. "Sie spielen, was ihre Realität ist: Wenn Krieg ist, spielen sie Krieg. Wenn Clown ist, spielen sie Clown", erklärte die zweite Vorsitzende von "Clowns ohne Grenzen Deutschland".

Der Einsatz auf Lesbos

Auf Lesbos spielten Wimmer und Meier in zwei kleineren Lagern und der Krankenstation von "Ärzte ohne Grenzen".

"Die Kinder waren so aufgekratzt, sie wollten mitspielen, mit uns toben und albern, unsere Keulen und Bälle ausprobieren", schildert Wimmer die Stimmung. Ihre mittlerweile 17 Einsätze in Flüchtlingslagern weltweit hätten ihr gezeigt, was für ein Geschenk ein gültiger Pass sei.

"Wer auf der Flucht geboren ist, den gibt es nicht", erklärt Wimmer. Die Situation geflohener Menschen sei ein Desaster, "auch wenn der Himmel wunderbar blau" sei wie auf Lesbos: Ein Mensch ohne Heimat sei immer "arm dran".

Der Verein "Clowns ohne Grenzen"

Bei "Clowns ohne Grenzen" engagieren sich Künstler aus 14 Staaten, von Belgien bis Brasilien.

Allein die deutsche Sektion hat 100 Mitwirkende, die im Iran, in Rumänien, Albanien oder Syrien für Geflüchtete spielen. Wegen der Corona-Pandemie sind im laufenden Jahr fast alle Reisen des Vereins abgesagt worden.

Der Besuch auf Lesbos kam auf Initiative der Bundestagsabgeordneten Katrin Göring-Eckardt (Grüne) zustande und ist als längerfristiges Projekt geplant.