Eine mögliche Verlängerung der Weihnachtsferien zum besseren Corona-Infektionsschutz lehnt der Bayerische Elternverband (BEV) ab. Der Vorschlag zweier Unionspolitiker sei eine "Schnapsidee", teilte der BEV in München mit.

Nach den vielen Unsicherheiten im Frühjahr und Sommer wollten sich Eltern nun auf die Ferienordnung und die geschaffenen Hygieneszenarien verlassen können, hieß es. Sie hätten sich kaum erst von den Planungsschwierigkeiten der vergangenen Monate erholt.

Kein Grund, zu Hause zu sitzen und nichts zu lernen

Zudem könne der BEV keinen Sinn in einer pauschalen Verlängerung der Weihnachtsferien (23. Dezember bis 9. Januar) erkennen. "Wir sind davon überzeugt, dass klassenweise angeordnetes Distanzlernen oder Klassenteilungen die Ansteckungsgefahr im Falle des Falles lokal ausreichend begrenzen", sagte der BEV-Landesvorsitzende Martin Löwe.

Überdies sollte der digitale Fernunterricht, wenn er nötig werde, inzwischen an Qualität entscheidend zugelegt haben. "Es gibt also keinen Grund, zu Hause zu sitzen und nichts zu lernen", sagte Löwe.

Der Münchner Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger (CSU) hatte laut Medienberichten bis zu vier Wochen längere Ferien rund um Weihnachten und Silvester angeregt - mit entsprechender Kürzung der Oster-, Pfingst- oder Sommerferien.

Verlängerte Weihnachtsferien zum Wohl der Schüler und Lehrer

Das Wohl der Schüler und Lehrer müsse im Vordergrund stehen, begründete er seine Idee. Der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß hatte vorgeschlagen, die Weihnachtsferien um zwei bis drei Wochen zu verlängern und im Sommer entsprechend zu kürzen.

BEV-Chef Löwe verwies auch darauf, dass das Lüften der Klassenzimmer im Winter deutlich einfacher sei: Anders als im Sommer verwirbelten sich im Winter kalte Außenluft und warme Innenluft beim Lüften sehr schnell und sorgten für Luftaustausch. Mit dem Irrglauben, man müsse im Winter im eiskalten Klassenzimmer sitzen und krank werden, müsse in der öffentlichen Diskussion aufgeräumt werden, so der Landesvorsitzende.