Wie der Antisemitismus-Beauftragte der Staatsregierung, der frühere Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU), am Dienstag in München mitteilte, sei die Zahl von rund 220 Straftaten mit judenfeindlicher Orientierung im Jahr 2018 auf mehr als 300 im Jahr 2019 emporgeschnellt.

Diese Zunahme um mehr als ein Drittel (36,6 Prozent) sei erschreckend, sagte Spaenle und forderte: Wir müssen als Gesellschaft eine lebendige Kultur des Hinschauens entwickeln und damit unsere Solidarität mit Jüdinnen und Juden zeigen.

Anstrengen gegen Antisemitismus dürfen nicht nachlassen

Der massive Anstieg antisemitischer Straftaten zeige, dass man in den Anstrengungen gegen Antisemitismus nicht nachlassen dürfe: Ja wir müssen den Kampf sogar verstärken. Spaenle setzt auf verschiedene Maßnahmen: Solidarität, Prävention und staatliche Repression gegen Straftäter.

Prävention und Bildung seien dabei allerdings mittel- und langfristig wichtiger den je, erläuterte der Antisemitismus-Beauftragte. Er arbeite derzeit an einem umfassenden Konzept zur Bildungs- und Präventionsarbeit, dessen Grundlinien er vor kurzem im Bayerischen Landtag präsentiert hat, teilte der Ex-Minister weiter mit.

Bundesweit hat die Zahl der antisemitisch motivierten Straftaten von 2018 bis 2019 um mehr als zehn Prozent auf nun 2.032 zugenommen, hieß es weiter.