Unter dem Motto Profil und Revolution erarbeitet die Evangelische Jugend Bayern (EJB) in einer viertägigen Konferenz im Internet mit rund 120 Teilnehmern bis Sonntag (24. Mai) einen Wertekatalog. Die Vorsitzende des Konvents, Marlene Altenmüller, sagte, es sei gelungen, die Konferenz ins Digitale zu hieven.

Ein Gespür für die Dynamik einer solchen Versammlung sei aber schwierig zu bekommen, stellte die 26-Jährige fest, Reaktionen und Lacher fehlten. Den Spaß bekommt man nicht so mit. Außerdem sei es nicht möglich gewesen, eine satzungsgemäße Wahl anzusetzen. Die Technik biete dafür aber verbesserte Möglichkeiten gerade für spontane Kleingruppen oder zum Teilen von Folien. In kleineren Gremien werde man in Zukunft wohl vermehrt auf Videokonferenzen setzen.

Evangelische Jugend Bayern veranstaltete Quiz mit Landesbischof Bedford-Strohm

Der Konvent hatte bei seiner Internet-Konferenz auch den bayerische Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, zu Gast. Der bewies in einem Quiz, dass er die Anliegen der jungen Leute einschätzen kann. Die sind mehrheitlich der Meinung, dass sich Kirche vor allem bei Themen wie Klima und Umwelt und in Asylfragen zu Wort melden sollte. Gemeinschaft ist den meisten Jugendlichen das Wichtigste an der Jugendarbeit.

Der Landesbischof lasse sich offen auf unsere Ideen ein, stellte Altenmüller fest, das ist für uns fantastisch. Die Beteiligung der Konventteilnehmer sei überwältigend gewesen. Viele Jugendlichen meldeten sich beim Chat mit dem Landesbischof. Es gibt da keine Berührungsängste, so die Vorsitzende.

Bedford-Strohm sprach mit den Jugendlichen auch über die Weitergabe des Glaubens. Hier gebe es in der evangelischen Kirche keine Hierarchie, sondern es gelte das Priestertum aller Gläubigen. Eine besondere Rolle spiele die Bibel. Da ist alles drin, sagte Bedford-Strohm. Er bedauerte, dass der klassische Bibelkreis verloren gehe, er muss für junge Leute wieder neu entdeckt werden. Der Landesbischof regte daher Online-Bibelkreise an. In den Angeboten der evangelischen Jugend gehören Spiritualität und Engagement zusammen, stellte er weiter fest. Die kirchliche Jugendarbeit sei ein Ort, um Erfahrungen zu sammeln, zu beten und alle Fragen zu stellen.