Sie heißen Mutter-Kind-Kur, Mütterkur oder Mutterkur, Vater-Kind-Kuren oder Vaterkuren – und richten sich an Mütter und Väter, die Erholung benötigen, weil sie sich um Kinder und Arbeit kümmern, alleinerziehend sind oder Angehörige pflegen.

Eine Kur ist kein Urlaub, sondern eine medizinisch notwendige Maßnahme. Kuren dauern in der Regel drei Wochen und erfolgen stationär, also in einer Klinik oder Kureinrichtung. Voraussetzung ist die Prüfung der Maßnahme durch einen Arzt. Die Krankenkasse übernimmt einen großen Teil der Kosten.

Schritt 1: Kostenloser Test

Auf der Seite des Müttergenesungswerkes finden Sie einen kostenlosen und anonymen Test. Er hilft Ihnen herauszufinden, ob Sie möglicherweise Bedarf haben für eine Kur.

Schritt 2: Beratung aufsuchen

Besuchen Sie eine Beratungsstelle des Müttergenesungswerkes. Dort bekommen Sie genaue Auskunft und können offene Fragen klären. Die Beratung ist individuell und kostenlos.

Schritt 3: Arztbesuch und Attest

Der Hausarzt oder die Hausärztin klären den Bedarf für eine Mutter-Kind-Kur. Der Arzt muss die medizinische Notwendigkeit der Kurmaßnahme mit einem schriftlichen Attest bestätigen. Dabei sollte das Verordnungsformular für Sie und Ihr Kind möglichst ausführlich ausgefüllt werden.

Schritt 4: Antrag bei der Krankenkasse

Dann muss ein Antrag für eine Mutter-Kind-Kur ausgefüllt werden. Unterstützung bekommen Sie von den Beratungsstellen des Müttergenesungswerks.

Schritt 5: Klinik finden

Wenn die Genehmigung vorliegt, müssen Sie die richtige Klinik auswählen. Es gibt Kliniken für Mütter mit ihren Kindern, aber auch Einrichtungen für Mütter, die sich besser alleine erholen. Auch sind manche Kliniken auf spezielle Erkrankungen spezialisiert oder haben besondere Schwerpunkte.

Manche Einrichtungen betreuen Eltern und ihre Kinder. Die Kinder werden vor Ort in altersgerechten Gruppen betreut und gefördert. Wenn für die Kinder ein ärztliches Attest vorliegt, werden sie entsprechend ihrer Indikation behandelt.

Schritt 6: Ablehnung und Widerspruch

Oft wird der erste Antrag von der Kasse abgelehnt. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Sie können Widerspruch einlegen. Die Beratungsstelle oder der Arzt kann Sie dabei unterstützen, einen weiteren Antrag zu stellen.

Mutter-Kind-Kur in der Klinik Hohes Licht

Erfahrungsberichte von Frauen

Ingeborg, 70 Jahre alt, 3 Kinder: „Mein Mann muss gepflegt werden. Das kostet mich viel Kraft. Ich bin zu Hause in ein tiefes Loch gefallen. Hier war das Paradies. Ich konnte mich an einen gedeckten Tisch setzen. Jetzt kann ich wieder gerade stehen. Ich habe mir einen großen Zettel geschrieben mit vielen Anregungen, die ich von hier mitnehme.“ Die ganze Geschichte von Ingeborg in diesem Artikel.

L., 44 Jahre, 2 Kinder: "Die Stille hier ist wie ein Segen. Ich habe in der Kur eine große Distanz zum Alltag gewonnen. Das gibt mir Kraft." Lesen Sie die Geschichte von L.

Karin, 48 Jahre, ein Kind: "Mein Kind braucht 24 Stunden am Tag Unterstützung. Vor lauter Arbeit hat es mich zu Hause nicht mehr gegeben. Hier musste ich zum ersten Mal nicht funktionieren. Ich habe gelernt, dass ich nicht alles selbst regeln muss. Es gibt einen Weg aus der Erschöpfungsspirale." Lesen Sie hier die Geschichte von Karin.

 

Mutter-Kind-Kur & Mütterkur in der Klinik Hohes Licht in Oberstdorf

Die Klinik Hohes Licht ist eine der 74 vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken für Mutterkuren und Mutter-Vater-Kind-Kurmaßnahmen in Deutschland. Jährlich kommen rund 800 Frauen hierher – von der 28-jährigen Mutter bis hin zur 83-Jährigen, die einen Angehörigen pflegt. Manche sind verheiratet, alle haben Kinder, oft zwei oder mehr, pflegen Kinder oder Erwachsene Angehörige oder sind alleinerziehend. Lesen Sie, welche Unterstützung Frauen in der Klinik Hohes Licht bekommen.

 

Pfarrer Sievers und Pfarrin Ditz-Sievers: Seelsorge für Frauen in der Kur

Pfarrer Roland Sievers und Pfarrerin Daniela Ditz-Sievers sind Kurseelsorger in Oberstdorf. In diesem Beitrag erzählen sie, wie sie die Frauen unterstützen, die zur Mutter-Kind-Kur oder Mütterkur in die Klinik Hohes Licht kommen.