Die drei bislang eigenständigen geistlichen Gemeinschaften der ehemaligen Diakonie Neuendettelsau richten sich neu aus - und zwar gemeinsam.

Die Diakonissengemeinschaft, die Diakonische Schwestern- und Brüderschaft sowie die Diakonatsgemeinschaft mit ihren insgesamt rund 400 Mitgliedern schließen sich fortan zur "Diakoneo Gemeinschaft Neuendettelsau" zusammen, wie Diakoneo-Rektor Mathias Hartmann Sonntagsblatt.de sagte.

Anlass für die Fusion sei zum einen, dass die langjährigen Leitungen der einzelnen Gemeinschaften nun beinahe zeitgleich in den Ruhestand gehen, und zum anderen, dass "alle der gleichen Intention folgen".

"Alle drei Gemeinschaften haben sich zur Aufgabe gemacht, die diakonische Arbeit bei Diakoneo zu fördern", sagte Hartmann, auch wenn die historischen Wurzeln jeweils andere seien. Nun sei mit dem Generationenwechsel an der Spitze aller Gemeinschaften die Frage diskutiert worden, ob man dies nicht effektiver gemeinsam tun kann.

Neue Leitung der Diakonischen Gemeinschaft eine "sehr spannende Aufgabe"

Deshalb wurde die Leitungsstelle für die nun gemeinsame Diakonische Gemeinschaft auch bereits ausgeschrieben. Die Leitungsgremien der drei Gemeinschaften stimmen in den nächsten Wochen über ihre neue gemeinsame Grundordnung ab: "Inhaltlich soll die neue Gemeinschaft unter Führung der neuen Leitung mit Leben gefüllt werden."

Hartmann sagte, die neue Leitung der Diakonischen Gemeinschaft erwarte eine "sehr spannende Aufgabe", die drei Gemeinschaften mit ihren unterschiedlichen Traditionen und Ansätzen zusammenzuführen. Die diakonischen Gemeinschaften hätten seit mehr als 165 Jahren eine große Bedeutung "für die diakonische Arbeit unseres Unternehmens", sagte er.

"Ein historischer Moment" für Neuendettelsau

Die Ausrichtung unterscheidet sich dabei teils erheblich: Die Diakonissen leben ehelos in einer klosterähnlichen Gemeinschaft, die Mitglieder der Schwestern- und Brüderschaft im familiären Kontext, aber mit viel Gemeinschaft, während die Mitarbeitenden im Diakonat eine weniger verbindliche Gemeinschaft bildeten, erläuterte Hartmann.

Für Neuendettelsau sei dieses Zusammengehen "ein historischer Moment", sagte Hartmann. Ein Jahr nach der Gründung von Diakoneo aus der Diakonie Neuendettelsau und dem Diakoniewerk Schwäbisch Hall sei dies ein weiterer großer Schritt in die Zukunft.

Eine Fusion mit der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder sei "wegen der historisch gewachsenen Struktur" und der Unterschiede momentan kein Thema. "Ich will aber nicht ausschließen, dass es auch hier in Zukunft zu einer weiteren Annäherung kommen kann", betonte der Diakoneo-Vorstandsvorsitzende Hartmann.