Erholung am Sabbat - 1. Mose 2, 2; 2. Mose 20, 8ff; Markus 2, 27

Sogar Gott selbst braucht Erholung nach anstrengenden Tätigkeiten. Nach der Erschaffung der Welt segnete Gott "den siebten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die er geschaffen und gemacht hatte". Zur Erinnerung daran sollen auch die Menschen am siebten Tag der Woche ruhen. In den Zehn Geboten heißt es: "Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage." Es kommt allerdings auch darauf an, diese Auszeit für sich zu nutzen und sie weder nur gelangweilt zu verschlafen, noch, wie schon den Alltag, mit Unternehmungen zu überfüllen. Und so mahnte Jesus diejenigen, die das Gebot der Sabbatruhe zu genau nahmen: "Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen." (1. Mose 2, 2, 2. Mose 20, 8ff, Markus 2, 27)

Zitat: "Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen."

Flugreise - Psalm 55, 7

Die Sehnsucht danach, den Bedrängnissen des Alltags zwischendurch mal entfliehen zu können, verbindet uns mit den Menschen biblischer Zeit. Obwohl damals unvorstellbar schien, was heute per Flugzeug problemlos möglich ist, seufzte schon ein Psalmbeter vor mehreren Tausend Jahren: "O hätte ich Flügel wie die Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände!" (Psalm 55, 7)

Zitat: "O hätte ich Flügel wie die Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe fände!"

Ausruhen nach einer Wanderung - Esra 8, 32; 2. Samuel 16, 14

Nach einer langen Wanderung freut man sich auf eine erholsame Rast. Das ging den Menschen zu biblischer Zeit nicht anders. Als das Volk sich noch im Exil befand, bekam der Priester Esra eines Tages vom persischen König Artaxerxes den Auftrag, mit seinen Leuten nach Jerusalem zu reisen und dort den Tempeldienst wieder in Gang zu bringen. Doch nach dem langen Fußmarsch gingen sie nicht sofort zum Tempel, sondern gönnten sich erst einmal eine ausgiebige Erholung: "Und wir kamen nach Jerusalem und ruhten dort drei Tage aus." Und auch König David brauchte Erholung nach einem nervenaufreibenden Fußmarsch und gönnte sich eine Auszeit. (Esra 8, 32, 2. Samuel 16, 14)

Zitat: "Der König kam mit allem Volk, das bei ihm war, müde an den Jordan und ruhte dort aus."

Seelenruhe - Psalm 62, 2-6; 131, 2

Lärm ist der hörbare Feind der Stille. Ihm zu entfliehen ist der erste Schritt zur Erholung. Doch rasch melden sich die inneren Stimmen und bringen Unruhe. Es dauert eine Weile, bis Stille auch in den Kern des Menschen, die Seele, Einzug halten kann. Wer betet, weiß darum: Stille ist mehr als die Abwesenheit von Geräuschen, Stille ist ein innerer Seelenzustand, eine Voraussetzung dafür, dass sich die Seele öffnet. David, von dem viele Gebete überliefert sind, kennt die Wichtigkeit der Seelenruhe. "Meine Seele ist still und ruhig geworden wie ein kleines Kind bei seiner Mutter", heißt es in einem der ihm zugeschriebenen Psalmen, "wie ein kleines Kind, so ist meine Seele in mir." (Psalm 62, 2-6)

Zitat: "Sei nur stille zu Gott, meine Seele."

Susannas Erholungsbad - Stücke zum Buch Daniel 1 (apokryph)

Die fromme Susanna wähnte sich alleine in ihrem Garten, als sie ein Erholungs- und Pflegebad nahm. Doch zwei geifernde Alte hatten sich zu ihr geschlichen und stellten sie vor die Wahl: Entweder sie solle sich ihnen willig zeigen, oder die Alten würden sie des unzüchtigen Verhaltens anzeigen. Susanna schrie um Hilfe und fand sich als Angeklagte vor Gericht wieder. Doch der Richter Daniel überführte die alten Lüstlinge der Lüge und ließ sie hinrichten. Auf dass Susanna wieder erholsame Gartenbäder nehmen konnte. (Stücke zum Buch Daniel 1)

Zitat: "Holt mir Öl und Salben und schließt den Garten zu, damit ich baden kann!"

Jesus will allein sein - Matthäus 14, 13

Auch Jesus brauchte manchmal etwas Erholungszeit für sich. Als er hörte, dass Johannes der Täufer enthauptet worden war, "fuhr er von dort weg in einem Boot in eine einsame Gegend allein." Doch die Menschen gönnten ihm die Ruhe nicht lange. Denn "als das Volk das hörte, folgte es ihm zu Fuß aus den Städten. Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, und er heilte ihre Kranken." (Matthäus 14, 13)

Zitat: "Als das Jesus hörte, fuhr er von dort weg in einem Boot in eine einsame Gegend allein."

Nicht bequem werden - Lukas 12, 19f

Jesus mahnt, die Reichen sollten es sich auf ihrem Polster des Reichtums nicht zu bequem machen. In einem Gleichnis erzählt er davon, dass ein reicher Kornbauer sich einen Getreidevorrat anhäuft, um dann zu sich sagen zu können: "Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!" Da allerdings spricht Gott zu diesem Bauern: "Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?" Es komme also nicht darauf an, sich auf seinem weltlichen Reichtum auszuruhen, meint Jesus, vielmehr solle man die Gelegenheit nutzen, vor Gott reich zu werden. (Lukas 12, 19f)

Zitat: "Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?"