Drauflosgehen und Gottvertrauen haben

Ist es ein Gefühl oder eine Kopfsache? Kann ich es machen oder muss es mir zufallen? Wie geht Vertrauen? Ur-Vertrauen wächst im Kind heran in einer Umgebung, die es beschützt und liebt. Es ist überlebenswichtig. Ohne Vertrauen, dass die Welt ein Ort ist, wo ich leben kann, ist kein einziger Schritt möglich.

Auf der Plattform "Kirchenjahr evangelisch" im Internet wird behauptet, dass man Vertrauen üben und ausprobieren kann. Indem man einfach einmal alles stehen und liegenlässt und drauflosgeht. Ganz konkret heißt es da:

"Sie brauchen mindestens zwei Stunden Zeit. Legen Sie ihre Uhr ab, lassen Sie Ihr Handy daheim und machen sich einfach auf den Weg – ganz egal ob zu Fuß oder mit der Straßenbahn. Nehmen Sie sich keine feste Route vor, sondern lassen Sie sich einfach treiben. Wie fühlt es sich an, einmal keinen Plan zu haben? Spüren Sie die Freiheit – oder auch die Unsicherheit, wohin es gehen soll? Wie wäre das – nur aus dem Vertrauen zu leben?"[1]

Eine ungewöhnliche Übung. Einfach losgehen und vertrauen. Wenn ich in eine für mich neue Stadt komme, so wie vor einigen Wochen beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund, dann habe ich im Vorfeld immer schon den Stadtplan studiert. Zumindest die wichtigsten Achsen, die Fußgängerzone und markante Gebäude wie Rathaus, Dom oder Messegelände sind in meinem Kopf. Und ich habe auch einen genauen Plan, was ich mir ansehen oder wohin ich gehen möchte.

Einfach drauflosgehen, ohne Ziel, das finde ich ziemlich ungewöhnlich, aber irgendwie auch spannend. In Berlin habe ich mich im vergangenen Jahr einmal so treiben lassen und plötzlich stand ich in einer fantastischen Ausstellung mit riesigen Schwarzweißfotos aus der Zeit der 68er.

Dazu gab es Porträts und Texte der damaligen Hauptakteure. All die Momente, die auf den Fotos von damals dargestellt waren, zeugten von dem Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung. Die Gräuel und das Unrecht des 2. Weltkrieges sollten nicht mehr totgeschwiegen, die Rechte von Frauen anerkannt und die Ideen der jungen Generation akzeptiert werden. Dazu mussten Menschen auf die Straße gehen und ihre Stimme erheben, auch wenn sie in Kauf nahmen, dafür mit dem Schlagstock zusammengeschlagen zu werden. Wie jung die Demokratie doch ist und wie sehr auch wir heute immer wieder für sie einstehen müssen. Das wäre mir nicht noch einmal so klargeworden, wenn ich da nicht zufällig hineingekommen wäre.

In gewisser Weise finde ich, ist das ganze Leben ein Drauflosgehen, bei dem immer mal Pläne durchkreuzt oder über Bord geworfen werden. Dann wieder ergibt sich Neues, Unbekanntes oder man nimmt plötzlich eine Abzweigung, die gar nicht vorgesehen war. Dann heißt es weitergehen voller Vertrauen, dass der eigene Weg sich als gut erweisen wird. Aber, es ist gar nicht so einfach auf den persönlichen, ganz individuellen Weg zu vertrauen. Meist haben wir gelernt darauf zu vertrauen, was alle machen: Ausbildung ansteuern, Auto kaufen, Familie gründen, Haus bauen.

Dagegen ist nichts zu sagen, aber es wäre sicher angebracht über neue Modelle bei manchen Lebensplanungen nachzudenken. Viel sinnvoller für das Klima wäre es doch ein Auto mit mehreren zu teilen und so oft wie möglich die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Und in wie vielen großen Häusern wohnen Einzelpersonen, die durch neue Wohnprojekte, durchaus zu mehr Gemeinschaft und zur Erhöhung von dringend benötigtem Wohnraum beitragen könnten.

Klar birgt das Risiken und es ist unbekanntes Gelände. Da braucht es schon viel Vertrauen in die Situation und in die Menschen. Aber unhinterfragt nur dahin rennen, wo alle hinlaufen? Die Schauspielerin und Sängerin Anna Loos besingt auf ihrer neuen CD "Werkzeugkasten", dass es im Leben nicht darum geht, wie in einem Sog, anderen hinterherzueilen, sondern zu sich selbst zu stehen:

Vertrauensgeschichten aus der Bibel

Loslaufen und Vertrauen, das ist auch ein starkes biblisches Motiv. Die biblischen Geschichten für den heutigen Sonntag erzählen von Menschen, bei denen etwas in Bewegung gekommen ist und die sich dann voller Vertrauen auf den Weg gemacht haben.

Da sagt Gott zu Abraham, dass er ausziehen soll aus seinem Heimatland. Er soll seine Verwandten verlassen und in ein Land ziehen, das er nicht kennt, das Gott ihm zeigen möchte. Wie ein Ruf zu einem unglaublichen Abenteuer. Denn nähere Angaben zur Reiseroute oder zum Land in das es gehen soll, gibt es nicht. Nur das Versprechen: "Ich will dich segnen."

Eine Freundin von mir überlegt sich zurzeit aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt zu ziehen. Fieberhaft hat sie darauf hingearbeitet, weil sie unbedingt eine Veränderung in ihrem Leben wollte. Es gibt nun eine Arbeitsstelle, die ideal wäre und sie hat gute Chancen dort genommen zu werden. Aber jetzt hat sie Zweifel und fragt sich: "Wird es mir dort wirklich gefallen? Werde ich in diesem Betrieb nette Arbeitskollegen haben? Welche neuen Kontakte werden sich auftun?  Habe ich überhaupt die Kraft zu solch einem Neuanfang?" 

Plötzlich hat sie solche Angst, dass etwas schiefgehen könnte, dass sie gar nicht mehr verstehen kann, dass sie einmal unbedingt weg wollte aus der momentanen Komfortzone. Es braucht zu jedem Neuanfang im Leben eine große Portion an Vertrauen. Eltern, die ein Kind erwarten kennen das, Studierende, die in die erste Studentenbude ziehen und Menschen, die in ein Seniorenhaus umgezogen sind. Das fällt gar nicht so leicht, auch wenn wir uns immer wieder versuchen selbst zu beruhigen. Denn was wir kennen, das erscheint uns immer als der sicherste Ort, selbst wenn es ganz und gar nicht ideal ist. Nur so kann ich mir erklären, dass sogar Ehepaare, die sich gegenseitig nur noch das Leben zur Hölle machen, dennoch zusammenbleiben. Oder erwachsene Kinder das "Hotel Mama" um keinen Preis verlassen. Meiner Freundin habe ich gesagt: "Komm vorbei und lass uns gemeinsam überlegen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Beten hilft, sich klar zu werden, was dran ist. Und egal wozu du dich am Ende entscheidest: verpasse nicht dein Leben!"

Abraham und Sarah: Geschichte vom Aufbruch

Abraham und Sarah, die Geschichte vom großen Aufbruch, lässt mich unmittelbar an die denken, die sich auch auf den Weg machen. 70 Millionen sind es derzeit: Menschen auf der Flucht. Sie stellen alles in den Schatten, was wir je an Aufbrüchen wagen müssen. Sie wissen nicht, ob sie jemals ankommen und wie es dort sein wird. Was diese Menschen auf sich nehmen, übersteigt unsere Vorstellungskraft.

Und ich denke es ist gut und notwendig, das erst mal zu würdigen, Ihnen zuhören, sie wahrnehmen. Ihren Mut, ihren Aufbruchsgeist. Ja und ihr Vertrauen, das ja nicht immer belohnt wird. Es ist unser Wirtschaften, menschliche Ungerechtigkeit und Gier, und es sind mehr und mehr klimatische Veränderungen, die sie zu diesem Schritt zwingen. Wir können uns nicht herausreden. An ihrem Aufbruch haben auch wir als Industrienationen teil und er wird und muss auch unser Leben verändern. Fordert auch unser Vertrauen heraus. 

Das kann man von Abraham und Sarah lernen. Für mich sind sie die biblischen Vorbilder, wenn es um vertrauensvolles Losgehen und Leben im Glauben geht. Nicht etwa, weil sie Außergewöhnliches getan haben oder weil sie so unglaublich mutig waren, dem vollkommen Unbekannten entgegenzugehen. Das gehört natürlich auch dazu. Mich beeindruckt besonders, dass sie ganz schlicht Gott vertraut haben und von ihm alles erwarten. Ich lese in ihren Gedanke Sätze wie: "Gott wird schon da sein, auch dann wenn es schwierig oder ungewohnt sein wird. Er begleitet uns ganz sicher und er allein lässt die Dinge zum Segen werden. Ganz egal, wo wir gerade sind, ob unterwegs oder schon längst angekommen." Der Wochenpsalm, der Psalm 73, verstärkt diese Gedanken mit dem trotzigen Bekenntnis: "Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat."

Im Vertrauen auf Jesus losgehen

Zum Vertrauensmotiv des heutigen Sonntags gehört auch eine Aussendungsgeschichte. Jesus schickt seine Freunde, seine Jünger los. (Mt 9,35-10,10) Bisher haben sie ihn begleitet, auf seinem Weg durch Galiläa. Haben gesehen, wie er liebevoll von Gott spricht und sein Vertrauen in Gott zu den Menschen bringt. Wie er sich den Kranken und Ausgestoßenen zuwendet. Wie er aber auch mit seiner Menschenfreundlich bei manchen aneckt. Nun sollen sie ohne ihn weitermachen. Es gibt keine beruhigenden Worte von Jesus. Keinen Segensspruch, keine Formel gegen die Ungewissheit oder die Angst. Er schickt sie einfach los! Im ersten Moment ist das befremdlich. Sie waren doch so eine gute Gemeinschaft. Das hat doch gut funktioniert.

Und jetzt sollen sie flügge werden und hinein in die Welt, die so ungewiss, so gnadenlos und auch gefährlich ist?  

Ja genau, da hinein sollen sie und das Matthäusevangelium nennt auch den Grund:  

"Als Jesus das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben." (Mt 9,36)

Jesus sieht mit klarem Blick in seine Umgebung. Er durchblickt, was los ist. Er sieht Menschen, die sich abmühen, die erschöpft und misshandelt wurden, die ihr Vertrauen auf Gott verloren haben, hin- und hergerissen vom Strudel des Lebens, von Nöten und Mangel. Zu ihnen schickt er die Jünger. Nicht als Eroberer oder Besserwisser, als Amtspersonen oder Würdenträger. Er schickt sie als Gleiche unter Gleichen, als Menschen, die die Not anderer sehen und an sich heranlassen, als solche, die nichts mitbringen, nichts in Händen halten, außer: sich selbst, das Vertrauen auf Jesus und die Vision von einer Welt, die friedlich, die gerecht sein kann. Das sollen sie bezeugen in Wort und Tat. Seine Anweisung dazu ist rigoros, geradezu schroff:

"Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Tasche für den Weg, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken."

Ohne Zugabe sollen sie einfach sie selbst sein. So gehen sie los. Im Grunde wie Abraham.  Keine Superhelden, normale Menschen, wie du und ich, mit Ecken und Kanten, mit Zweifeln und Hoffnungen, mit Unzulänglichkeiten und Visionen. Mit ihnen wird im Lauf der Jahrhunderte die Kirche gebaut. Und allen Unkenrufen zum Trotz, gibt es sie immer noch: Die Menschen, die Gott vertrauen, die für andere da sind, die gute Gemeinschaft leben, die aus Fehlern lernen, die in sich ruhen, die nicht wissen wie es weiter geht und trotzdem beten, hoffen und tun, was ansteht, die dankbar sind und versuchen jeden Tag aufs Neue mit Gottes Kraft zu bestehen.

Dieses Wunder lässt mich an allen Strategie- und Optimierungsversuchen von Kirche und Gemeinde zweifeln. Es geht in der Kirche gar nicht in erster Hinsicht um Mitgliederzahlen und vorzeigbare Erfolge, sondern um gelebtes Vertrauen.

Um Menschen, denen man abnimmt, dass sie alles aus Gottes Hand nehmen und, dass das sie stärkt und ihnen hilft, ihren ganz eigenen Weg zu gehen und mit klarem Blick, die Welt mit den Augen Jesu zu sehen.

Es sind beunruhigende Zeiten in denen wir leben. Die Trampelpfade der Gewohnheit sind schon längst nicht mehr die Wege auf denen gute Lösungen gefunden werden. Wir Christen werden gebraucht um unsere Stimme zu erheben gegen Unrecht, gegen Lügner, gegen Ausbeuter, Rassisten, Antisemiten und all die Lauten und Dumpfen, die ihre Wut und ihren Hass in die Welt schleudern, als ginge es darum den Ekelhaftspreis zu gewinnen. Jede kleine Stimme die sich dagegen ausspricht, jeder Mensch, der etwas tut, was unterstützend und lebensfördernd für andere ist, was dem Frieden dient, ist wichtig. Die Basis all dessen, die uns dazu befähigt, beschreibt der Apostel Paulus so:

"Der gekreuzigte Christus in seiner göttlichen Schwachheit ist stärker als die Menschen es sind." (1.Kor 1,25)

Darauf muss man erst einmal kommen. Dass gerade in der Schwachheit eine unglaubliche Kraft steckt. Es gibt ein Lied, das das für mich am deutlichsten ausdrückt. "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag." Dietrich Bonhoeffer hat es im Gefängnis in Berlin Tegel 1944 geschrieben. Er wusste, dass die Nazis ihn jederzeit foltern oder gar erschießen konnten.

Aber in dieser ausweglosen Situation, in der man jegliches Vertrauen nur verlieren kann, entstehen Gedanken und Worte, die seitdem so viele Menschen gestärkt und getröstet haben. Worte, die aus erlebter, überwundene Ohnmacht machen und deshalb so stark sind. Wie oft sind diese Zeilen seitdem von Menschen gesprochen, gesungen, geflüstert worden? An den Tagen in meinem Leben, an denen ich sie gebraucht habe, hatte ich immer den Gedanken, dass ich irgendwie unsichtbar mit denen verbunden bin, die sie jetzt auch sprechen. Wie ein Chor all jener, die sich gerade auch schwach, verzagt oder unendlich traurig fühlen und die dennoch ahnen, da ist mehr. ..

Auf der Suche nach Gottvertrauen

Tillmann Prüfer[2] ist preisgekrönter Mode-Journalist einer großen Wochenzeitung, er gehört zu den Erfolgreichen und Angesagten im Land. Er befasst sich mit Mode und Design, mit schönen Dingen, die einen Preis haben und sein Leben ist getaktet in Schnelligkeit und Wandel. Weil die Kleider, die heute auf einem Laufsteg präsentiert werden, so weiß er zu berichten, schon veraltet sind, wenn sie in einer Modezeitschrift präsentiert werden. Da wird schon längst wieder an der nächsten Kollektion gearbeitet… Er gehört weniger zu jenem Milieu, von dem die Soziologen sagen, dass es klassisch für Kirchgänger wäre. Er geht, außer an Weihnachten, eigentlich nie in die Kirche. Als aber einer seiner besten Freunde stirbt, da scheint es ihm, als falle er in eine Leere und alle Strategien, die bisher in seinem Leben erfolgreich und hilfreich waren, sind wie hinweggefegt.[3] In seinem Buch: "Weiß der Himmel…? Wie ich über die Frage nach Leben und Tod stolperte und plötzlich in der Kirche saß", beschreibt er wie es ihm in dieser Zeit ging:

"Das erste Mal in meinem Leben spürte ich, dass ich Gottvertrauen brauchte. Dass ich eine beruhigende Stimme in mir nötig hatte, die sagt, dass alles gut wird. Eine Quelle der Kraft. Sie fehlt mir, ich habe sie irgendwann verloren. Ich tastete nach etwas in mir, das mir Halt geben könnte, aber ich griff ins Leere"[4].

In dieser Situation macht er etwas, das ihm vollkommen verrückt vorkommt. Er geht eines Sonntags ganz spontan in die Kirche in seinem Viertel in Berlin. Dem Designexperten fällt natürlich als erstes der wenig charmante Sisal-Teppichboden auf und in der einen Ecke ein trauriger Gummibaum und in der anderen eine Yucca-Palme, die, wie er sagt: "nach Erlösung ruft". Und überhaupt, die kleine Schar der Gläubigen, die sich da versammelt hat, wirkt auf ihn wie eine Selbsthilfegruppe. Er findet sich nicht gleich zurecht, sucht den Psalm und das erste Lied, findet beides nicht im Gesangbuch und kann auch der Melodie nicht folgen.

Aber die Orgel klingt wunderbar und durch die hohen Fenster fällt ein Lichtstrahl genau auf ihn. Und dann wie aus heiterem Himmel spielt die Orgel "Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren…" Dieses Lied kennt er. Es war das Lieblingslied seines Großvaters.

Er singt mit und es bringt ihn vollkommen aus der Fassung. Seine Augen sind feucht. Es rührt in ihm etwas an, das er nicht zu deuten vermag. Als er nach Hause geht, fühlt er sich nach diesem Kirchenbesuch besser, ja sogar seltsam beschwingt. Er ahnt nicht, dass das der Beginn eines großen Abenteuers sein würde. Fortan ist er auf der Suche. Zieht los, um das Gottvertrauen zu suchen. Er geht nach Österreich in ein Kloster, wo er abgeschieden mit Mönchen zusammenlebt. Er besucht eine hippe Freikirche in Berlin, die allein junge und erfolgreiche Leute anzieht und unaufhörlich wächst. Er fliegt mit viel Erwartung nach Israel an die Stätten der Jesusgeschichte und erlebt auch religiösen Fanatismus, der über jeden Zweifel erhaben ist. Am Ende seiner Suche landet er wieder in der Kirche seines Viertels. Und er sagt sich:

"Wenn es Gott gibt, hält er es aus, dass man an ihm zweifelt. Doch der Zweifel an Gott darf keine Entschuldigung sein, die richtigen Dinge zu tun.  […] Ich habe verstanden, dass man seinen Glauben nicht alleine leben kann, man muss dazu unter den richtigen Menschen sein. Es gibt keinen Glauben ohne Gemeinde. Und meine Gemeinde ist hier."[5]

Losgehen und Vertrauen. Damit hat alles angefangen, bei Abraham und Sarah, bei Jesus und seinen Jüngern und Jüngerinnen. Und wir führen es weiter. Wir wissen nicht immer wohin es mit der Kirche oder mit dem eigenen Leben geht. Wir müssen es aber auch nicht wissen. Wer vertraut bekommt im Gehen Boden unter die Füße und Weite ins Herz. Vertrauen kann man nicht horten, aber ausprobieren, indem man losgeht.

 

Evangelische Morgenfeier vom 21.07.2019 mit Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk, Marktbreit, Thema: Gottvertrauen

 

[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#815

[2] Tillmann Prüfer, "Weiß der Himmel…? Wie ich über die Frage nach Leben und Tod stolperte und plötzlich in der Kirche saß", Gütersloher Verlagshaus,2018

[3] Tillmann Prüfer, S. 10

[4] Tillmann Prüfer, S. 8

[5] S.100