Gott hilft - Psalm 22, 20; 55, 1; Sirach 18, 12

Die Hoffnung auf und der Dank für Gottes Hilfe in der Not sind wesentliche Themen der Psalmen. "Aber du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!", fleht ein Psalmbeter, und ein anderer ist sich sicher: "Ich aber will zu Gott rufen, und der Herr wird mir helfen." Dass Gottes Hilfsbereitschaft weit über die der Menschen hinausgeht, weiß Jesus Sirach und betont: "Die Barmherzigkeit eines Menschen gilt allein seinem Nächsten; aber Gottes Barmherzigkeit gilt der ganzen Welt." ( Psalm 22, 20, Sirach 18, 12)

Zitat: "Der Herr wird mir helfen."

Der helfende Engel - 1. Mose 21, 14 ff.

Als Abraham Hagar mit seinem ersten Sohn Ismael fortgeschickt hatte, irrten die beiden "in der Wüste umher". Bald schon ging ihnen das Wasser aus. Weil die Mutter ihrem Sohn nicht beim Verdursten zusehen wollte, legte sie ihn unter einen Strauch, setzte sich in einiger Entfernung hin und begann zu weinen. Plötzlich hörte sie die Stimme eines Engels der zu ihr sagte: "Gott hat gehört die Stimme des Knaben, der dort liegt. Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand." Plötzlich sah sie einen Brunnen, an dem sie und ihr Sohn ihren Durst stillen konnten. Der Engel hatte sie gerettet. ( 1. Mose 21, 14 ff.)

Zitat: "Gott öffnete ihr die Augen, und sie erblickte einen Brunnen."

Barmherzigkeit - Sirach 2, 13; Matthäus 5, 7; 9, 13; Hiob 6, 14

Jesus fordert dazu auf, es dem Samariter gleichzutun, und verspricht: "Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen." Schließlich ist auch Gott "gnädig und barmherzig und vergibt Sünden und hilft in der Not". Wer Gottes Gnade erfährt, der sollte auch sein eigenes Handeln daran ausrichten, meint Hiob, denn "wer Barmherzigkeit seinem Nächsten verweigert, der gibt die Furcht vor dem Allmächtigen auf". ( Sirach 2, 13, Matthäus 5, 7, Hiob 6, 14)

Zitat: "Geht hin und lernt, was das heißt: ›Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer"

Hilfe für Bedürftige - Jesaja 1, 17; Sirach 4, 27 ff.; Galater 6, 1

Immer wieder ruft die Bibel dazu auf, Bedürftigen zu helfen. "Lernt Gutes tun, trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache!", fordert der Prophet Jesaja. Und Jesus Sirach ermutigt, nicht zu schweigen, "wenn du anderen damit helfen kannst". Um auf andere verständnisvoll zugehen und ihnen helfen zu können, sind zudem Einfühlungsvermögen und Nachsicht nötig, weiß Paulus und schreibt: "Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest." ( Jesaja 1, 17, Sirach 4, 27 ff., Galater 6, 1)

Zitat: "Halt dein Wort nicht zurück, wenn du andern damit helfen kannst."

Barmherziger Samariter - Lukas 10, 30 ff.

Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist die wohl bekannteste biblische Geschichte über Hilfsbereitschaft. Als ein Verletzter am Wegesrand lag, gingen ein paar fromme Menschen einfach vorbei. Erst ein Fremder, ein Samariter, hatte Erbarmen. Er versorgte die Wunden des Verletzten, "hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn". Und damit noch nicht genug. Als er weiterziehen musste, zahlte er dem Herbergswirt auch noch Geld für die weitere Pflege. ( Lukas 10, 31 ff.)

Zitat: "Er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn."

 
Jesus hilft - Markus 1, 34; Matthäus 27, 42

Jesus selbst lebte diese Einstellung vor. Er ergriff das Wort für Benachteiligte, ging auf gesellschaftlich Ausgegrenzte zu und "half vielen Kranken, die mit mancherlei Gebrechen beladen waren, und trieb viele böse Geister aus". Am Ende brachte ihm das auch noch bösen Spott ein. Denn unter dem Kreuz lästerten die Leute: "Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun vom Kreuz herab. Dann wollen wir an ihn glauben." ( Markus 1, 34, Matthäus 27, 42)

Zitat: "Er half vielen Kranken."

Paulus hilft einem entlaufenen Sklaven - Philemon 1, 10 ff.

Während Paulus in Ephesus im Gefängnis saß, lernte er den entlaufenen Sklaven Onesimus kennen. Onesimus ließ sich von Paulus bekehren und wurde getauft. Sklaven hatten sich ihren Herren uneingeschränkt unterzuordnen. Wer weglief, hatte schwere Strafen zu befürchten. Paulus entschloss sich, dem Herrn des Onesimus einen Brief zu schreiben und ihn um Gnade zu bitten. Zwar forderte er nicht, wie man heute meinen würde, ausdrücklich die Freilassung des Sklaven; aber er appellierte an die christliche Pflicht des Herrn, brüderlich mit allen Menschen umzugehen. Da Onesimus später noch einmal als Mitarbeiter des Paulus genannt wird, kann man davon ausgehen, dass der Herr des Sklaven die versteckte Botschaft des Paulus verstanden und Onesimus freigelassen hat. ( Philemon 1, 10 ff.)

Zitat: "So bitte ich dich für Onesimus: Nimm ihn auf wie mich selbst."