"Ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich aus Ägypten führen und in ihrem Grab begraben."

Nachdem Jakob seinen tot geglaubten Sohn Josef in Ägypten wiedergefunden hatte, war er mit der ganzen Familie dorthin gezogen. Er lebte "im Lande Goschen" bis er alt und lebenssatt war. Als es ans Sterben ging, rief er seinen Sohn Josef zu sich und äußerte seinen letzten Wunsch: "Lege deine Hand unter meine Hüfte", bat er ihn - damals eine Geste des Schwörens - "und versprich mir, dass du mich nicht in Ägypten begraben wirst." (1. Mose 47, 27 ff.)

"Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen."

Noch heute ist Schalom beziehungsweise Salam ein alltäglicher Friedensgruß in vielen Ländern der Welt. Auch zu biblischer Zeit wünschte man sich gegenseitig Glück, Heil und Frieden. Die Apostel grüßen die Gemeindeglieder in Antiochia so: "Wir, die Apostel und Ältesten, eure Brüder, wünschen Heil den Brüdern aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien." Und der 3. Johannesbrief beginnt mit den Worten: "Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht." (Psalm 122, 8, Apostelgeschichte 15, 23, 3. Johannes 2)

"Sei nicht neidisch auf böse Menschen und wünsche nicht, bei ihnen zu sein."

Natürlich wünschte man seinen Feinden auch damals nicht nur Gutes. Ein Psalmbeter meint: "Es sollen sich schämen und zuschanden werden, die mir nach dem Leben trachten; sie sollen zurückweichen und zum Spott werden, die mir Übles wünschen." Die Bibel warnt allerdings auch vor anderen unguten Wünschen: "Sei nicht neidisch auf böse Menschen und wünsche nicht, bei ihnen zu sein", heißt es da beispielsweise. Denn "der Gerechten Wunsch führt zu lauter Gutem; aber der Gottlosen Hoffen führt zum Tage des Zorns". (Psalm 70, 3, Sprüche 11, 23)

"Er aber ging hin in die Wüste und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben."

Mehrmals erzählt die Bibel auch von Menschen, die sich wünschen, lieber tot zu sein, als ihre Lebenssituation weiter zu ertragen. Da ist zum Beispiel der geplagte Hiob, der Gott anklagt: Du quälst mich so, "dass ich mir wünschte, erwürgt zu sein, und den Tod lieber hätte als meine Schmerzen". Auch der Prophet Elia, der vor seinen Verfolgern in die Wüste geflohen war, äußerte diesen Wunsch: Er "setzte sich unter einen Wacholder", heißt es da, "und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun Herr, meine Seele." Der Prophet Jona dagegen äußert den Todeswunsch aus Trotz. Als ihm Gott eine Schatten spendende Staude wieder wegnahm und die Sonne ihm auf den Kopf brannte, meinte er beleidigt: "Ich möchte lieber tot sein als leben." Gott allerdings hatte mit allen dreien noch andere Pläne. (Hiob 7, 15, Jeremia 42, 15 f., Jona 4, 8)

"Der Faule stirbt über seinem Wünschen."

Sich einfach nur irgendetwas zu wünschen, ohne etwas dafür zu tun, das ist selten eine Lösung, machte Gott Jona klar. Schließlich habe er gar nichts dafür getan, dass die Staude ihm Schatten gab: "Dich jammert die Staude, um die du dich nicht gemüht hast, hast sie auch nicht aufgezogen, die in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb." Wer nichts tun mag, damit seine Wünsche sich erfüllen, der darf sich also auch nicht wundern, wenn es anders kommt, als er es sich ausgemalt hat: "Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen nichts tun", lautet daher auch ein Weisheitsspruch. (Jona 4, 9, Sprüche 21, 25)

"Wenn ihr samt euren Kindern frisch und gesund seid und es euch nach Wunsch geht, will ich dafür Gott danken."

Letztendlich ist es Gott, der Wünsche erfüllt, betont die Bibel. An ihn kann man sich wenden mit seine Bitten und Wünschen, wie Paulus. Der wünschte sich im Brief an die Römer, auch für all jene, die den Glauben noch nicht so recht finden konnten: "Meines Herzens Wunsch ist, und ich flehe auch zu Gott für sie, dass sie gerettet werden." Und ein Psalmbeter lobt Gott, der sich vor den Wünschen des Königs und damit auch des ganzen Volkes nicht verschließe: "Du erfüllst ihm seines Herzens Wunsch und verweigerst nicht, was sein Mund bittet." (Römer 10, 1, Psalm 21, 3, 2. Makkabäer 9, 20)

"Sie ist edler als Perlen, und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen."

Besser als alles, was man sich sonst so wünschen könnte, sei die Weisheit, heißt es in der Bibel. Die biblische Weisheit ist nicht etwa nur Problemlösekompetenz, sondern ein viel umfassenderes Prinzip, das letztlich zu gelingendem Leben führen soll. Richtig verstanden, durchdringt die Weisheit alle Lebensbereiche und befähigt zu lebensförderlichem Denken und Handeln. Daher betont das Buch der Sprüche: "Weisheit ist besser als Perlen, und alles, was man wünschen mag, kann ihr nicht gleichen." (Sprüche 3, 15)