Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) dringt auf "spürbare Verbesserungen" bei den Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte. "Die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie verdeutlicht die Bedeutung dieses Berufs für das Gesundheitswesen", sagte Holetschek laut Mitteilung vom Donnerstag nach einem Treffen mit der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB). Als eine der größten Herausforderungen nannte Holetschek den "erheblichen Pflegefachkräftemangel" in den kommenden fünf Jahren. Er wolle deshalb konsequent gegensteuern und mehr Menschen für den Pflegeberuf gewinnen.

Holetschek will Wiedereinstieg von Pflegekräften vereinfachen

Unter anderem soll die Rückkehr nach einer längeren beruflichen Pause mit einem Programm für Wiedereinsteiger erleichtert werden, kündigte Holetschek an. Ausgebildete Pflegerinnen und Pfleger, die derzeit aus unterschiedlichsten Gründen nicht ihrem erlernten Beruf nachgehen, sollten so wieder für den Beruf gewonnen werden.

"Jede Pflegekraft ist uns in Bayern wichtig und teuer." Außerdem sollte man "keine gedanklichen Scheuklappen haben" und auch an Steuererleichterungen sowie die Übernahme heilkundlicher Tätigkeiten denken.

VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner sagte, dass eine Menge Potenzial in gezielten Angeboten für mögliche Wiedereinsteiger stecke. Viele seien bereit, wieder in der Pflege zu arbeiten und ihre Erfahrungen einzubringen. Auf lange Sicht brauche es aber auch unter anderem eine konsequente Förderung der pflegerischen Ausbildung, um die Arbeitsbedingungen langfristig zu verbessern. "Wir müssen nicht nur mehr Menschen in den Beruf holen, sondern auch dafür Sorge tragen, dass sie bleiben."