Der Evangelische Pflegedienst München ist ab 1. Oktober Teil der Inneren Mission. Der Wohlfahrtsverband übernehme den ambulanten Dienst mit 112 Mitarbeitenden vom bundesweit tätigen Sozialkonzern Agaplesion gAG, teilte die Innere Mission am Mittwoch mit.

Damit erweitere man den bestehenden Geschäftsbereich der ambulanten Pflege: "Der Bedarf an häuslicher Pflege wird in Zukunft weiter steigen", sagte IM-Vorstand Thorsten Nolting auf epd-Anfrage.

 Die bestmögliche Situation

Der Pfarrer bezeichnete die Übernahme als "großartige Win-Win-Situation": "Alle haben etwas davon, dass der Evangelische Pflegedienst in der Hand der Diakonie bleibt." Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der Agaplesion gAG mit Sitz in Frankfurt, bezeichnete die Innere Mission als "kompetenten christlichen Pflege-Anbieter", der den ambulanten Dienst "positiv entwickeln" werde.

Der Grund für die Übernahme

Als Grund für die Aufgabe des Münchner Geschäftsbereichs nannte Horneber auf epd-Anfrage die "extrem kostenintensive Verwaltung". Der Evangelische Pflegedienst sei bei der Übernahme 2016 als Ausgangspunkt für weiteres Unternehmenswachstum in Bayern gedacht gewesen - die Agaplesion gAG ist vorwiegend in Südwest- und Mitteldeutschland tätig.

Dieses Ziel habe man jedoch in den vergangenen vier Jahren nicht verwirklichen können. "Es lag auf der Hand, einen anderen Partner zu suchen und so die Versorgungssicherheit der Kunden zu gewährleisten", so Horneber.

Die Innere Mission

Die Innere Mission verfüge über ein dichtes Netz von ambulanten, stationären und offenen Angeboten, die künftig für alle Kunden des Pflegediensts zugänglich seien, sagte IM-Vorstand Nolting laut Mitteilung. Außerdem stünden für die Auszubildenden der Evangelischen Pflegeakademie nun zusätzliche Praktikumsplätze in der ambulanten Pflege zur Verfügung.

Über die Diakoniestationen wolle man auch den Kontakt in die evangelischen Gemeinden intensivieren.

Weiteres Projekt des Evangelischen Pflegedienstes

Der Evangelische Pflegedienst ist nach eigenen Angaben bereits 1999 durch den Zusammenschluss von sieben Münchner Diakoniestationen entstanden und betreut Senioren im Großteil des Stadtgebiets. Außerdem ist er an vier "Wohnen im Viertel"-Projekten beteiligt, die sich gezielt an Senioren wenden, die in altengerechten Wohnungen Beratung und Unterstützung von Fachpersonal bekommen.