Das bayerische Landesverband des Jugendherbergswerks plant seine drei Jugendherbergen in Lohr am Main, Feuchtwangen und Kehlheim dauerhaft zu schließen.

Das neunköpfige Präsidium des Landesverbandes habe sich in einem Tendenzbeschluss zu diesem Schritt entschlossen, heißt es in einer Mitteilung.

Dieser Beschluss liege nun dem Betriebsrat des Landesverbandes zur Stellungnahme vor. Eine endgültige Entscheidung über die beiden fränkischen und den niederbayerischen Standort soll bei der nächsten Präsidiumssitzung am 26. Februar fallen.

Häuser nicht mehr wirtschaftlich tragfähig

Zur Begründung wurde die geringe Auslastung und auch die nicht vorhandene wirtschaftliche Tragfähigkeit der drei Häuser genannt. Es sei leider nicht gelungen, die Situation an den drei Standorten zu verbessern.

Der Investitionsbedarf sei enorm, um gewachsene Ansprüche und gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Die dafür notwendigen Mittel könnten weder aus den Umsätzen der Häuser, noch seitens des Jugendherbergswerks oder über staatliche Zuschüsse generiert werden. Auch die schon seit Jahren stetig steigenden Baukosten seien dabei ein großes Problem.

Entscheidung hat nichts mit der Corona-Pandemie zu tun

Der Präsident des Deutschen Jugendherbergswerks in Bayern, Klaus Umbach, betonte, dass die Entscheidung nichts mit der seit fast einem Jahr anhaltenden Corona-Pandemie zu tun habe.

Die Pandemie habe lediglich die Prozesse beschleunigt - auch ohne diese Krise, die den Jugendherbergen enorm zusetze, hätten die drei Standorte mittelfristig keine Perspektive gehabt.

Ein Grund dafür sei auch, dass es in den Regionen Überkapazitäten in der Beherbergungsbranche gebe. Eine dauerhafte Quer-Finanzierung durch den Landesverband wäre unverantwortlich, sagte er.