Krieg und Gewalt bringen niemals Frieden. Deshalb sollte sich die nächste Synode eindeutig auf gewaltfreie Methoden der Konfliktbearbeitung festlegen, appelliert der AEE in einem Offenen Brief an die 108 neuen Synodalen, die am 8. Dezember von den 13.000 bayerischen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern gewählt wurden. Das Thema Frieden ist nach Einschätzung des Arbeitskreises, der sich als progressive Richtungsgruppe im bayerischen Protestantismus versteht, bisher nicht ausreichend behandelt worden.

Außerdem greift der AEE in seinem Positionspapier die soziale Ungleichheit auf. Das Kirchenparlament solle dafür eintreten, dass von den Schwachen und Unterdrückten her gedacht und gehandelt werde. "Wir hoffen, dass unsere Synode dies auch gegenüber Politik und Wirtschaft deutlich anmahnt", heißt es in dem Offenen Brief. Ausdrücklich unterstützt der Arbeitskreis die "jungen Leute der Friday-for-Future-Bewegung" und wendet sich gegen eine ausländerfeindliche, unsoziale und nationalistische Politik. Die AfD und andere rechtsextreme Gruppierungen seien "im Kern unchristlich". Die Distanzierung von der AfD dürfe aber nicht zur Distanzierung von den Menschen in evangelischen Kirchengemeinden führen, die diese Partei gewählt haben.

Der "Arbeitskreis Evangelische Erneuerung" innerhalb der bayerischen Landeskirche entstand 1968 und hat nach eigenen Angaben rund 250 Mitglieder. Der AEE unterstützt den Konziliaren Prozess "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung".