Die alte Orgel - ein einfaches Nachkriegs-Serieninstrument mit einem Korpus aus Pressspanplatten - könne nach Einschätzung von Orgelsachverständigen wegen ihrer Konstruktionsmängel nicht saniert werden. Ein Aktionsteam will das benötigte Geld in den kommenden zwei Jahren sammeln. Geplant sei ein ungefähr 76.000 Euro teures Instrument der Feuchtwanger Orgelmanufaktur Lutz, sagte Klaus Raschzok, Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Theologie an der kirchlichen Hochschule, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag.

Erst wenn mindestens 80 Prozent der geplanten Kosten beisammen seien, werde die Orgel auch tatsächlich geordert, sagte Raschzok. Zum einen werde man schon demnächst an die Ehemaligen der Augustana herantreten, zudem werde man auch bei der örtlichen Wirtschaft und den Banken um Unterstützung für die neue Orgel werben.

Aufleben der Orgelkunst

Ein "qualitativ akzeptables" Instrument sei für die Hochschule kein Luxus, sondern ein Muss - gerade in der heutigen Zeit. "Wir müssen unsere angehenden Pfarrerinnen und Pfarrer mit klassischer Kirchenmusik vertraut machen", sagte Raschzok. Dazu aber brauche man eine funktionierende Orgel.

Mit dem derzeitigen Instrument mache man "jegliche vorangegangenen Bemühungen in der Lehre für klassische Orgelmusik im Gottesdienst" mit einem einzigen Praxistag zunichte, so miserabel sei die Klangqualität des rund 60 Jahre alten Instruments inzwischen. "

Die künftige Generation an Pfarrern wurde mit Gitarrenmusik im Gottesdienst sozialisiert", erklärte Raschzok. Dies sei natürlich nicht nur schlecht, aber die Bedeutung von Orgelmusik müsse den jungen Menschen nun eben an der Hochschule vermittelt werden. "Die geplante Orgel soll deshalb auch kein opulentes Konzertinstrument sein, sondern klein und gut", sagte der Professor.