Mit einem Friedensimpuls hat die bayerische Landessynode Gesellschaft und Politik dazu aufgefordert, sich stärker für den Frieden einzusetzen. »Schwerter zu Pflugscharen. Das geht nicht von selbst«, mahnte der Synodale Robert Münderlein aus dem Dekanat Traunstein am Dienstag bei der Herbsttagung in Amberg. Frieden stiften erfordere Mut, Kraft und Ausdauer.

Für den Impuls versammelten sich die Synodalen am Morgen im Hof des Kurfürstlichen Schlosses Amberg und hielten eine etwa 45-minütige Andacht. Zu Beginn hämmerte ein Schmied mit lauten Schlägen auf ein Stück Eisen ein. Das sollte an die Aktion des Handwerkers Stefan Nau erinnern, der 1983 in Witteberg ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet hatte.  

Warum tut der Mensch nicht mit aller Kraft das Gute?
Warum schürt er nicht wärmendes Feuer,
warum schlägt er zu mit dem kalten Stahl?

Betty Mehrer (Kirchenkreis München)

Die Synodalen kritisierten, dass Deutschland massiv von Rüstungsexporten profitiere. »Was in einem anderen Land Leben und Kultur zerstört, bringt uns hier Steuereinnahmen und trägt zum Wohlstand der Region bei«, sagte die Münchner Synodale Elke Zimmermann. Jeder müsse sich fragen, wie er mit diesem Tabu klarkomme.

Die bayerische Landessynode tagt noch bis Donnerstag im Amberger Congress Centrum. Am Dienstag stehen verschiedene Berichte aus den kirchlichen Einrichtungen im Mittelpunkt. Als Kirchenparlament der rund 2,4 Millionen bayerischen Protestanten bestimmt die Synode mit weitreichenden Kompetenzen und Befugnissen den Kurs der Kirche.

Waffen perfektionieren – das können wir.
Werkzeuge für Frieden entwickeln – das wollen wir?
Wollen wir gegen Waffen einstehen, eindeutige Worte finden gegen die Schwerter?

Fabian Meissner (Kirchenkreis Nürberg)