"Wir als CSU haben keinen Erklärungsbedarf, warum wir uns zum Kreuz und zum 'C' in unserem Parteinamen bekennen." Markus Blume

CSU-Generalsekretär Markus Blume schlägt im Kreuz-Streit moderatere Töne an. Er finde es "zunächst einmal gut", dass die Debatte überhaupt stattgefunden habe, sagte der Landtagsabgeordnete im Video-Interview mit www.Sonntagsblatt.de. Er begrüße es aber natürlich, dass die Mehrheit der bayerischen Bevölkerung es gut findet, "dass das Kreuz aufgehängt und nicht abgehängt wird". In einer repräsentativen Umfrage des Bayerischen Rundfunks (BR) hatten sich 56 Prozent der Bayern für den Kreuz-Erlass der Staatsregierung ausgesprochen.

Markus Blume verwahrte sich gegen Aussagen, die CSU betreibe mit dem Kreuz-Erlass Wahlkampf. "Ich finde, wir sollten in dieser Debatte nicht mit Unterstellungen arbeiten", sagte er. Wenn man sich anschaue, was in den vergangenen Tagen passiert sei, habe ja "nicht das Kreuz gespalten, sondern die Debatte darüber hat begonnen die Gesellschaft zu spalten". Der Politiker forderte in dem zweiminütigen Interview, die Kreuz-Erlass-Kritiker sollten "den anderen" - in diesem Fall also der CSU und der Staatsregierung - "keine schlechte Motivation unterstellen".

Der CSU-Generalsekretär sagte weiter, dass "Staat und Kirchen" eine große Gemeinschaftsaufgabe vor sich haben: Nämlich, sich zu versichern, was "eigentlich wirklich die Grundlagen des Zusammenlebens, die kulturellen Grundlagen, die Wertegrundlagen sind - in einer Zeit, wo vieles nicht mehr selbstverständlich ist". Darüber sollte man "miteinander reden und am besten auch gemeinsam einen Weg nach vorne aufzeigen", so Blume weiter. Für ihn persönlich sei das Kreuz nicht nur ein Zeichen des Glaubens, sondern auch ein Bekenntnis zur hiesigen "Wertebasis".

In ihrer Kabinettssitzung am 24. April hatte die bayerische Staatsregierung beschlossen, dass ab 1. Juni 2018 im Eingangsbereich aller staatlichen Behörden im Freistaat Kreuze hängen müssen. Dies solle als Ausdruck der "geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns" dienen und ein sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung sein. Für die Anordnung hatte Ministerprädient Markus Söder (CSU) teils scharfe Kritik bekommen, aber auch Lob erhalten.