Die einzige Möglichkeit für die Menschen in Israel und Palästina, dauerhaft in Sicherheit zu leben, sei ein Friedensprozess, der die legitimen Interessen beider Seiten berücksichtigt, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Er befürchte, dass die Annexion bestimmter Gebiete in Palästina nicht nur dem Völkerrecht widersprechen würde, sie würde auch die noch vorhandenen Chancen einer Neuaufnahme des Friedensprozesses zerstören.

Das darf nicht passieren, sagte Bedford-Strohm. Ziel müsse eine Zweistaatenlösung bleiben, die die vorbehaltlose Anerkennung des Existenzrechts Israels durch alle Seiten und ein sicheres Leben der Menschen in Israel genauso einschließt wie einen palästinensischen Staat, der den Menschen in Palästina ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Die Evangelische Mittelost-Kommission (EMOK) veröffentlichte am Donnerstag eine Stellungnahme, in der sie die israelische Regierung auffordert, die von ihr vereinbarten Annexionspläne auszusetzen. Zugleich wird an Verantwortliche und Bevölkerung auf beiden Seiten appelliert, sich für Friedensverhandlungen einzusetzen.

"Eine Friedenslösung könne nur auf dem Verhandlungsweg und nur unter Wahrung von Recht und Gerechtigkeit und unter Achtung der geltenden Menschenrechts- und Völkerrechtsnormen erreicht werden"

Das sagte der Kommissionsvorsitzende und frühere Berliner Bischof Markus Dröge. Die Kommission ist ein Zusammenschluss von Kirchen, Missions- und Hilfswerken sowie christlichen Organisationen, die Beziehungen zum Nahen Osten pflegen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit seiner jüngsten Ankündigung, Teile des Westjordanlands annektieren zu wollen, international Kritik ausgelöst.