Am 12. November 1917 gründeten 21 Bürgerinnen und Bürger den Verein der "Münchner Krippenfreunde". Einige der Gründer waren selbst vom Fach: Kunstmaler Theodor Gämmerle setzte die Jahreskrippe in der Bürgersaalkirche mit kunstvoller Lichtregie in Szene; der Bildhauer Sebastian Osterrieder machte sich nach einer Reise ins Heilige Land 1910 als Erneuerer der orientalischen Künstlerkrippe einen Namen; die Krippensammlung von Kommerzienrat Max Schmederer ist eins der Glanzstücke des Bayerischen Nationalmuseums.

Zwei große Ausstellungen organisierten die Krippenfreunde: 1927 und 1932, kurz vor Hitlers Machtergreifung. "Diese Ausstellung war ein Manifest", sagt Annette Krauß, zweite Vorsitzende des Vereins: "Jesus allein ist Führer, niemand anderes." Die Krippenfreunde mussten einen Knebelvertrag akzeptieren, der mit sofortiger Räumung drohte, falls Polizei oder Stadt den "Weißen Saal" (das heutige Jagdmuseum) benötigten.

Der Mut wurde belohnt: 40.000 Besucher kamen in nur drei Wochen, um die Weihnachts- und Fastenkrippen zu sehen. Die Kriegszeit überdauerte der Verein im Stillen. Ab 1946 lebte das Vereinsleben wieder auf. Heute zählen die Krippenfreunde 250 Mitglieder.

München spielt in der Krippenszene eine besondere Rolle: Über 30 Kirchen zeigen ganzjährige Jahreskrippen, die von Ehrenamtlichen regelmäßig neu in Szene gesetzt werden - "das gibt es sonst nirgends", sagt Annette Krauß von den Krippenfreunden. Im Gegensatz zur Weihnachtskrippe sind die Figuren einer Jahreskrippe beweglich und können so in immer neuen Bildern arrangiert werden.

Ein Überblick über alle Ausstellungen von Jahreskrippen in Bayern gibt es hier auf der Seite des Verbands der Bayerischen Krippenfreunde.

Gewinnspiel Adventskalender 2018

Machen Sie mit bei unserem Gewinnspiel zum Advent 2018. Füllen Sie dieses Teilnahmeformular für das Gewinnspiel Advent 2018 aus - und mit etwas Glück erhalten Sie in den nächsten Tagen Post.

Thumbnail